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Politik

Die Welt verabschiedet sich von Fidel Castro

30. November 2016

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt sowie hunderttausende Kubaner haben Abschied von dem kubanischen Revolutionsführer genommen.

Kubas Präsident Raúl Castro grüßt die Teilnehmer der Trauerfeier für seinen Bruder (Foto: Reuters/C. Garcia Rawlins)
Kubas Präsident Raúl Castro grüßt die Teilnehmer der Trauerfeier für seinen Bruder Bild: Reuters/C. Garcia Rawlins

Abschied von Fidel Castro

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Bei der zentralen Trauerfeier für Fidel Castro in der Hauptstadt Havanna hat sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution unterstrichen. "Fidel hat sein ganzes Leben der Solidarität gewidmet", sagte der kubanische Präsident. "Er hat eine sozialistische Revolution der einfachen Leute für die einfachen Leute angeführt." Ecuadors Präsident Rafael Correa rief aus: "Fidel ist tot. Aber er ist ungeschlagen gestorben, heute sind wir geeinter denn je, Völker Amerikas."

Hunderttausende Menschen waren auf dem Platz der Revolution in Havanna zusammengekommen. Zum Auftakt der Feierlichkeiten rezitierte eine Schauspielerin den "Triumphmarsch des Rebellenheers". Die Hymne erinnert an die Guerilleros, die 1959 unter Castros Führung den Diktator Fulgencio Batista gestürzt hatten.

"Ich bin Fidel. Ich bin Fidel" 

Auf der Kundgebung schwelgte vor allem die internationale Linke in Erinnerungen an den legendären Revolutionsführer. "Wo ist Fidel?", fragt der nicaraguanische Präsident und frühere Guerillakommandeur Daniel Ortega zu Beginn seiner Rede. "Ich bin Fidel. Ich bin Fidel", schallt es aus hunderttausenden Kehlen zurück. Menschen hatten sich "Fidel" auf die Stirn geschrieben. Andere zeigten Transparente auf denen zu lesen war: "Es gibt Männer, die ihr ganzes Leben kämpfen - diese Männer sind unentbehrlich." Auch der venezolanische Präsident Nicolás Maduro und der bolivianische Präsident Evo Morales waren nach Kuba gekommen, um Castro die letzte Ehre zu erweisen. Ihre Länder gehören zu der Bolivarianischen Allianz für Amerika (Alba) und zählen zu den engsten Verbündeten Kubas.

Auch Venezuelas Präsident Nicolas Maduro verhehlt nicht seine Sympathie für die politische Gedankenwelt Fidel Castros Bild: Reuters/C. Garcia Rawlins

"Er war ein Internationalist und Antiimperialist, der stets für die Unterdrückten kämpfte", sagte der südafrikanische Präsident Jacob Zuma. Er dankte Castro für dessen Unterstützung im Kampf gegen das Apartheid-Regime. "Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust." Der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras betonte: "Wir verabschieden uns von einem Symbol für die Unabhängigkeit, die Freiheit und die Würde,  Fidel gehört der ganzen Welt, Fidel gehört der Geschichte."

Aus USA nur Botschafter und Sicherheitsberater 

Die USA hingegen schickten keine offizielle Delegation nach Kuba. Lediglich der designierte Botschafter Jeffrey DeLaurentis und der nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes vertraten die Vereinigten Staaten. Nun wird die Urne mit Castros Asche quer über die Karibikinsel nach Santiago de Cuba gebracht. In verschiedenen Ortschaften auf dem Weg sind Trauerveranstaltungen geplant. In Santiago soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden.

Castro war am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben. Er hatte 1959 die Revolution zum Sieg geführt und das Land 47 Jahre regiert. Während seine Unterstützer die Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich betonen, verweisen die Kritiker darauf, dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war.

sti/stu (afp, ap, dpa, rtr)

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