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6. Dezember 2006

„Die meisten Kinder hier im Waisenhaus mussten mit ansehen, wie ihre Eltern vor ihren Augen erschossen oder abgeschlachtet wurden. Sie alle haben Traumatisches erlebt und haben Angst, wenn sie Schüsse hören.“

Kindersoldaten der "Tamil Tigers of Eelam"
Berüchtigt und gefürchtet: KindersoldatenBild: AP

Bürgerkriege gehören zu den furchtbarsten Formen des Kriegs. In Sri Lanka haben die Menschen zwanzig Jahre lang unter den ethnischen Konflikten zwischen Singhalesen und Tamilen gelitten. Die Rebellengruppe der "Tamil Tigers of Eelam" (LTTE) kämpfte mit Bombenanschlägen und Attentaten für einen eigenen Staat im Norden und Osten des früheren Ceylons. Überraschend kam die Wende und ein Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten: im Februar 2002 schlossen die "Tigers" mit der Regierung einen Waffenstillstand.

Vorsicht, Frieden!

Wenn nun sonntags die vielen Singhalesen, Tamilen und Moslems im Park der Wirtschaftsmetropole Colombo am Indischen Ozean friedlich zusammensitzen, kann sich kaum noch jemand vorstellen, wie angespannt die Situation in den letzten zwanzig Jahren war. Die Menschen hoffen auf einen dauerhaften Frieden. Aber die Wunden des Bürgerkriegs sitzen tief. Und obwohl die Waffen schweigen, kämpfen die Menschen in Sri Lanka immer noch mit den Folgen des Krieges, vor allem die Kinder. Viele sind traumatisiert, haben alles verloren - ihre Eltern, ihr Zuhause, ihre Kindheit. Sie leben in Flüchtlingslagern oder Waisenhäusern. Nicht wenige erlebten die dramatische Zeit hautnah an der Front, als berüchtigte und gefürchtete Kindersoldaten.

Waffen – nicht jugendfrei

„Sie möchten immerzu Waffen zum Spielen haben. Wir geben ihnen einen Ball, aber den wollen sie nicht. Wenn wir fragen, was sie stattdessen wollen, sagen sie: Pistolen. Sie spielen das, an was sie sich erinnern,“ berichten Betreuer aus Waisenhäusern. Dort müssen die Kinder lernen, mit den Erlebnissen ihrer Kindheit fertig zu werden und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nicht immer ein leichtes Unterfangen. Denn ehemalige Kindersoldaten fürchten, als Aussteiger an die LTTE verraten zu werden. "Wer sich ergibt, den betrachten die Rebellen als Verräter. Wenn so jemand versucht, in sein Dorf zurückzukommen, dann wird er mit Sicherheit getötet."

Autoren: Romayne Anthony, Sangeeth Kalubowila und Kerstin Steinbrecher

Redaktion: Peter Koppen

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