Die zehn größten Reisemythen
Die zehn größten Reisemythen
Solarium-Bräune hilft gegen Sonnenbrand, die hinteren Sitze im Flugzeug sind am sichersten - manche Reisemythen halten sich hartnäckig. DW klärt auf, was stimmt und was nicht. Von der Reiseplanung bis zum Urlaubsort.
Last Minute ist immer günstiger
Sie wollen Ihre Reise buchen? Am besten so günstig wie möglich? Dann vertrauen Sie besser nicht auf Last Minute! Denn Reiseanbieter kaufen nicht mehr Flüge und Hotelzimmer ein, als sie auch vermitteln können. Nur wenn sie sich wirklich verkalkulieren, gibt es kurzfristige, besonders günstige Angebote. Wer acht bis drei Wochen vor dem Urlaub bucht, ist auf der sicheren Seite.
Solarium-Bräune schützt vor Urlaubssonne
Urlaub gebucht, jetzt noch schnell ins Solarium, um die Haut auf den Strandurlaub vorzubereiten. Das bringt leider nichts! So laufen Sie eher Gefahr, die Sonne zu unterschätzen. Im Solarium bräunt sich die Haut zwar, wird aber fast ausschließlich UV-A-Strahlung ausgesetzt. Sonnenschutz bietet nur UV-B-Strahlung, denn die erzeugt eine Verdickung der Hornhaut. Packen Sie also Sonnencreme ein!
Die hinteren Sitze sind am sichersten
Beim Check-in werden Sie gefragt, wo Sie im Flugzeug sitzen möchten. Ihre Antwort: hinten, da ist es am sichersten! Fakt ist, wo der beste Platz ist, lässt sich schwer bestimmen. Da Flugzeuge so selten abstürzen, gibt es keine aussagekräftigen Statistiken. Es kommt eher darauf an, ob die Maschine vorne, hinten, links oder rechts aufprallt. Der jeweils entgegengesetzte Bereich ist der sicherste.
Handys gefährden die Flugsicherheit
Bevor Ihr Flugzeug abhebt, werden Sie gebeten ihr Handy auf Flugmodus zu stellen. Sie leisten sofort Folge - Sie wollen ja nicht abstürzen! Sie handeln richtig, aber wenn Sie es vergessen, führt das nicht gleich zur Katastrophe. Elektronische Geräte können allerdings den Bordfunk stören. Handys suchen ständig nach Signalen, sodass der Pilot ein Knistern im Ohr hat - ganz schön nervig!
Durch Sauerstoffmasken wird man "high"
Sie hören den Sicherheitshinweisen der Stewardessen zu. Wozu braucht es eigentlich diese Atemmasken? Ein Gerücht hält sich hartnäckig: Der Sauerstoff mache die Passagiere bei einem Absturz "high", damit sie nicht in Panik ausbrechen. Das stimmt nicht! Er dient dazu, dass Sie bei einem plötzlichen Druckverlust nicht bewusstlos werden oder sich "benebelt" fühlen. Also eher das Gegenteil.
Jetlag wird von Schlafmangel verursacht
Sie haben keine Sauerstoffmasken gebraucht, das Flugzeug hat Sie sicher zu Ihrem Ziel gebracht. Nun aber spüren Sie deutlich den Jetlag. Das muss der fehlende Schlaf sein! Nein, es ist vielmehr der Schock unseres Körpers, weil wir unseren 24-Stunden-Rhythmus unterbrechen. Die innere Uhr kommt durcheinander. Passen Sie sich am besten schnellstmöglich an den Alltag vor Ort an.
Hotelpreise sind immer gleich
Im Hotel können Sie sich ausruhen. Beim Einchecken werfen Sie einen Blick auf die Preise. Wie ärgerlich, Sie haben wohl eine teure Woche erwischt. Kosten Hotelzimmer nicht immer gleich viel? Nicht unbedingt! Wenn zum Beispiel in der Nähe eine Messe stattfindet, schnellen die Preise in die Höhe. Angebot und Nachfrage eben. Auch der Zeitpunkt der Buchung kann den Preis beeinflussen.
Im Hotel fehlt die Zimmernummer 13
Sie gehen zu Ihrem Zimmer. Nummer 14. Als Sie die Tür aufschließen, stellen Sie fest: nebendran ist die Nummer 12. Wo ist die 13 geblieben? Manche Hotels verzichten auf Rücksicht vor abergläubischen Gästen auf die Zahl - bei Hotelzimmern und sogar Stockwerken. In Flugzeugen fehlt häufig die Reihe 13. Das Gerücht um die Nummer 13 ist also wahr!
Venedig hat die meisten Brücken
Bestimmt hat Sie ein Superlativ zu Ihrem Urlaubsziel bewegt. Die größte Pyramide, der schiefste Turm, die höchsten Wasserfälle der Welt? Vielleicht ist das aber nur eine Werbemaßnahme. Venedig zum Beispiel hat definitiv nicht die meisten Brücken Europas. Mehr als 400 ragen hier über die Wasserstraßen. Nicht genug, denn Hamburg ist Europameister mit 2500 Brücken.
Das Tote Meer ist das salzigste Gewässer
Auch dieser Superlativ stimmt nicht. Sie können zwar im Toten Meer wegen des Salzgehaltes von über 28 Prozent ein Buch lesen ohne unterzugehen, damit ist das Gewässer aber nicht allein. Der Assalsee in Afrika erreicht über 34 Prozent Salzgehalt, der Don-Juan-See in der Antarktis sogar über 40 Prozent! Genießen Sie trotzdem Ihr Bad und machen sich nicht zu viele Gedanken über Mythos und Wahrheit.