Diese Künstler sind 2017 gestorben

Von diesen Künstlern nahmen wir 2017 Abschied
Von Roger Moore über Al Jarreau bis Liu Xiaobo - diese und viele andere Künstler sind 2017 gestorben. Hier erinnern wir noch einmal an sie.
John Hurt († 25. Januar, 77 Jahre)
Seine sicherlich berühmteste Rolle war die des Elefantenmenschen in "The Elephantman" (1980). Aber es gibt noch so viel mehr Filme, die Kinogeschichte schrieben und in denen Hurt zu sehen war: sei es "Alien", "1984" (Bild) - oder "Harry Potter". Zwei Mal war der Brite für den Oscar nominiert. Er erhielt den Golden Globe und vier BAFTA-Awards. 2015 schlug ihn die Queen zum Ritter.
Al Jarreau († 12. Februar, 76 Jahre)
Seit seinem Durchbruch in Hamburg vor rund 40 Jahren war der US-Amerikaner auf Bühnen in aller Welt zu Hause. Vielfach wurde der Jazzsänger ausgezeichnet - unter anderem mit sieben Grammys. Er wechselte mühelos zwischen klassischem Jazz und Funk-Rhythmen, zwischen Fusion und Soul - mit Abstechern in Rhythm & Blues und Hitparaden-Pop. Mit Al Jarreau verlor die Musikwelt ein wahres Stimmwunder.
Chuck Berry († 18. März, 90 Jahre)
Seine Hits "Sweet Little Sixteen" oder "Johnny B. Good" wurden weltweite Klassiker. Den Rock 'n' Roll prägte Chuck Berry wie kaum ein anderer. Die Beatles sagten einmal, ohne ihn hätten sie wahrscheinlich nie Musik gemacht. Auch für die Rolling Stones oder Bob Dylan war Berry ein wichtiger Einfluss. Der Afroamerikaner war einer der größten Songschreiber und Gitarristen seiner Zeit.
Christine Kaufmann († 28. März, 72 Jahre)
Ihre Rolle des verwaisten Blumenmädchens in "Rosen-Resli" (1954) machte die damals neunjährige Kaufmann zum Kinderstar. Mit 17 landete sie den ganz großen Coup: In "Stadt ohne Mitleid" (Bild) spielt sie das vergewaltigte Kleinstadtmädchen Karin und erhält dafür den Golden Globe. Es ist ihr größter Erfolg. Kaufmann, die sieben Jahre lang mit Tony Curtis verheiratet war, starb an Leukämie.
Michael Ballhaus († 12. April, 81 Jahre)
Der Ballhaus-Kreisel, eine 360-Grad-Fahrt mit der Kamera, machte ihn weltweit berühmt. Selbst die Größten in Hollywood wollten mit dem deutschen Kameravirtuosen zusammenarbeiten. Mit Martin Scorsese drehte Ballhaus insgesamt sieben Filme, darunter "Gangs of New York" und "Daparted". Aufgrund einer Augenerkrankung, dem Grünen Star, konnte Ballhaus nicht bis zu seinem Lebensende Filme drehen.
Roger Moore († 23. Mai, 89 Jahre)
Den meisten dürfte er bekannt gewesen sein als 007, James Bond. Zwischen 1973 und 1985 spielte Moore den Geheimagenten sieben Mal - karikierend, charmant, stilprägend. Aber bereits 1953 war Moore ein Weltstar: Als smarter Superheld "Simon Templar" kämpfte er gegen korrupte Machthaber und Drogenbosse. 2003 erhob Queen Elizabeth II. den Briten, der auch sozial sehr engagiert war, in den Adelsstand.
Peter Härtling († 10. Juli, 83 Jahre)
Für Tausende sind seine Bücher Klassiker der Kindheit - ob "Ben liebt Anna", "Oma" oder "Das war der Hirbel". Peter Härtling konnte sich vortrefflich in die kindliche Gefühlswelt hineinversetzen. Sein großes Thema dabei: das Fremdsein. Insgesamt 60 Jahre lang schrieb der in Chemnitz geborene Autor Bücher für Kinder, Romane, Erzählungen und Autobiografisches. Er wurde vielfach dafür ausgezeichnet.
Liu Xiaobo († 13. Juli, 61 Jahre)
Sein Kampf für mehr Demokratie in China machte ihn zum Staatsfeind: Immer wieder wurde Liu inhaftiert - zum ersten Mal 1989 als Teil der Tian'anmen-Bewegung. 2009 lautete das Urteil elf Jahre Gefängnis. Sein Stuhl bei der Vergabe des Literaturnobelpreises 2010 (Bild) musste leer bleiben. Aber er schrieb weiter: Artikel, Essays, Gedichte. Im Juli starb der inhaftierte Bürgerrechtler an Leberkrebs.
Chester Bennington († 20. Juli, 41 Jahre)
Linkin Park hatten gerade erst ihr neues Album herausgebracht. Konzerte in den USA, Kanada und Japan waren geplant. Doch dazu kam es nicht: Am 20. Juli wurde Frontsänger Chester Bennington tot in seinem Haus in L.A. gefunden. Selbstmord. Der Tod erschütterte die gesamte Musikwelt. Mit ihrem besonderen Stil, einer Mischung aus Hardrock, Rap und HipHop, verkauften Linkin Park Millionen Alben.
Jeanne Moreau († 31. Juli, 89 Jahre)
Liebende, Hure, Nonne, Femme fatale und Königin: Jeanne Moreau spielte so ziemlich alles. Mit ihrer sinnlichen Schönheit und unvergleichlichen rauen Stimme verzauberte sie Regisseure und Publikum gleichermaßen. In mehr als 130 Filmen wirkte die Französin im Laufe ihrer langen Karriere mit, darunter Klassiker wie "Fahrstuhl zum Schafott" und "Jules und Jim". Moreau starb an ihrem Geburtsort Paris.
Karl Otto Götz († 19. August, 103 Jahre)
K.O. Götz war einer der kraftvollsten abstrakten Maler und Wegbereiter der modernen Kunst Deutschlands. Berühmt wurde er mit großformatigen Schwarz-Weiß-Kompositionen. Er malte meist schnell und mit Rakel. Zu seinen Schülern zählten Gerhard Richter und Sigmar Polke. Unter den Nazis war seine Kunst verboten, heute hängt seine Wiedervereinigungsserie "Jonction III" im Deutschen Bundestag.
Jerry Lewis († 20. August, 91 Jahre)
Er galt als Komödien-Ikone und Grimassen-König. Seinen Aufstieg erlebte Jerry Lewis an der Seite von Dean Martin, mit dem er das erfolgreichste Komikerduo seit Dick und Doof bildete. Aber auch Solo feierte Lewis Erfolge - ob als "Der Regimentstrottel" oder verrückter Professor (Bild). In mehr als 80 Filmen trat der US-Amerikaner auf und führte in über einem Dutzend selbst Regie.
Albert Speer junior († 15. September, 83 Jahre)
Egal ob Europa, Asien oder Afrika: Nach Ansicht des Architekten konnte überall intelligent gebaut werden. Speers Philosophie bestand darin, Städte für Mensch und Umwelt möglichst verträglich und nachhaltig zu gestalten. Sein Büro ist weltweit aktiv und war u.a. am Bau des Europäischen Zentralbank-Gebäudes beteiligt. Die Vergangenheit seines Vaters, Hitlers Rüstungsminister, lastete schwer auf ihm.
Hugh Hefner († 27. September, 91 Jahre)
Pfeife im Mund, Bademantel, Playmates im Arm - so präsentierte er sich gerne, der Gründer des "Playboy". Als 1953 die erste Ausgabe mit Marylin Monroe auf dem Titel erschien, trat er im prüden Amerika eine sexuelle Revolution los - so sah es zumindest Hefner selbst. Er verstand sich als Bürgerrechtler und Kämpfer gegen Homophobie und Rassismus. Heute erscheint sein "Playboy" in über 30 Ländern.
Tom Petty († 2. Oktober, 66 Jahre)
Der Ausnahmemusiker hinterlässt Songs wie "American Girl" oder "Free Fallin". Mit seiner Band, den "Heartbreakers", war er spätestens ab den 1980ern nicht mehr aus dem amerikanischen Musikgeschäft wegzudenken. Auch ihr letztes Album, "Hypnotic Eye", kletterte an die Spitze der US-Charts. Wenige Tage nach dem Abschlusskonzert der Heartbreaker-Jubiläumstour starb Petty an einem Herzinfarkt.
Karin Dor († 6. November, 79 Jahre)
Ihren internationalen Durchbruch hatte die Schauspielerin 1967 als Bondgirl in "Man lebt nur zweimal" mit Sean Connery (Bild). Auch in verschiedenen Edgar Wallace-Verfilmungen war sie zu sehen und schmachtete in "Winnetou" Pierre Brice an. In ihrer späteren Karriere spielte sie wieder in Deutschland - in Unterhaltungsfilmen, aber auch in Margarethe von Trottas Drama "Ich bin die Andere".
Malcom Young († 18. November, 64 Jahre)
"Highway to Hell" oder "You shook me all night long" von AC/DC sind bis heute Klassiker der Rockmusik. Und das ist auch ihm zu verdanken: Malcom Young gründete die Band mit seinem Bruder Angus 1973. Mit 200 Millionen verkauften Platten zählt AC/DC zu den erfolgreichsten Rockgruppen aller Zeiten. 2014 wurde Malcom als Gitarrist von seinem Neffen Stevie Young abgelöst - Malcom Young litt an Demenz.
Johnny Hallyday († 6. Dezember, 74 Jahre)
Zu seiner Trauerfeier in Paris kamen knapp eine Million Menschen. Der Präsident persönlich hielt eine Rede und Johnnys Leichnam wurde von einer 700-Mann-starken Motorradeskorte einmal quer durch Paris begleitet. All das spiegelt ganz gut wider, was der Rockmusiker den Franzosen bedeutete. Johnny Hallyday, der Elvis Frankreichs, hinterlässt 100 Millionen Tonträger und Ohrwürmer wie "Ma gueule".
Auch in diesem Jahr mussten wir von vielen Größen der Kultur Abschied nehmen. Im Januar löste der Tod des Schauspielers Sir John Hurt im Alter von 77 Jahren große Bestürzung aus. Viele Prominente zeigten sich betroffen, darunter auch der Komiker, Schauspieler und Regisseur Mel Brooks, der auf Twitter schrieb: "Ich bin heute sehr traurig über die Nachricht von John Hurts Tod. Er besaß ein wahrhaft ausgezeichnetes Talent."
Auch der einflussreiche Rock 'n' Roll-Gitarrist Chuck Berry verstarb im Frühjahr 2017 im Alter von 90 Jahren. Mit dem Stück "Maybellene" gelang ihm 1955 der Durchbruch als Musiker. Sein Wegbegleiter Bruce Springsteen würdigte Berry auf Twitter als den "größten" Interpreten und Gitarristen in der Geschichte der Rockmusik und den wichtigsten Komponisten des "puren Rock 'n' Roll".
Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, in der wir neben John Hurt und Chuck Berry an viele weitere Verstorbene wie Tom Petty, Chester Bennington und Johnny Hallyday erinnern.
pr/ld