Ein normales Wohnzimmer wird kaum ausreichen für die zwölf und vier Meter langen Dinosaurier-Skelette. Und ein Schnäppchen sind sie mit 1,4 Millionen Euro auch nicht gewesen.
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In Paris fand die Auktion für die beiden Dinosaurier statt - die Überreste eines Diplodocus und eines Allosaurus seien von einem ausländischen Privatbieter erworben worden, teilte das Auktionshaus Drouot mit. Die beiden mehr als vier Millionen Jahre alten Tier-Überreste wurden im US-Staat Wyoming entdeckt.
Das zwölf Meter lange Skelett des Pflanzenfressers Diplodocus mit seinem charakteristischen langen Hals und Schwanz war zuvor auf 450.000 bis 500.000 Euro geschätzt worden. Das nur knapp vier Meter lange Knochengerüst des fleischfressenden Allosaurus war auf bis zu 650.000 Euro taxiert worden. Sie gingen dann mit zusammen 1,4 Millionen Euro deutlich teurer über den Auktionstisch.
Zielgruppe Chinesen
Neben reichen Europäern und Amerikanern zielen die Auktionshäuser mit naturkundlichen Objekten inzwischen vor allem auf Kunden aus China ab. Sie seien für ihre Museen oder privaten Sammlungen auf der Suche nach außergewöhnlichen Stücken, sagte Iacopo Briano vom Auktionshaus Binoche et Giquello, das die Saurier zusammen mit einer Reihe von Fossilien veräußerte.
Im Vorfeld hatte es auch Kritik an der Versteigerung gegeben. "Das sind völlig absurde Preise", sagte der Paläontologe Ronan Allain vom Naturkundemuseum in Paris. Es gehe nur noch um Luxus und nicht um normale Leute, klagte der Forscher, der mehrere Bücher zu Dinosauriern veröffentlicht hat.
Berühmte Dinosaurier
"Jurassic Park" in Berlin: Der Dinosaurier Spinosaurus trifft auf den Tyrannosaurus Rex - aber diesmal verläuft alles friedlich. Im Naturkundemuseum stehen die Urzeitriesen vier Monate lang einträchtig nebeneinander.
Bild: Getty Images/C. Court
Zusammentreffen der Giganten
In Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" trafen der Spinosaurus und der T-Rex aufeinander und lieferten sich eine blutige Schlacht. Alles Fiktion, denn zu Lebzeiten hatten sie keinerlei Berührung: 40 Millionen Jahre und ganze Ozeane liegen zwischen den beiden. Der T-Rex war in Nordamerika zu Hause, der Spinosaurus lebte in Afrika. Die Knochen im Bild wurden vor wenigen Jahren in Marokko entdeckt.
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld
Alleskönner Spinosaurus
Der 100 Millionen Jahre alte Spinosaurus war ein ganz besonderer Urzeitriese: Er lebte als erster im Wasser und fraß Fische groß wie Kleinwagen. Erstmals entdeckte man 1912 Knochen dieses Sauriertyps, doch sie verschwanden in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Nun wurden das 15 Meter lange Skelett aus zwei riesigen Originalknochen und Kunstharz rekonstruiert.
Bild: Reuters/J. Bourg
Einer von 50: Dino-Star "Tristan"
Zum ersten Mal können Besucher des Berliner Naturkundemuseums den Spinosaurus und den T-Rex nebeneinander sehen. Allerdings nur bis zum 12. Juni. Dann reist der Spinosaurus weiter. T-Rex Tristan bleibt für drei Jahre in Berlin. Bei dem Skelett handelt sich um eins von weltweit nur rund 50 rekonstruierten Exemplaren des Tyrannosaurus Rex.
Bild: DW/A. Kirchhoff
Dinosaurier als Besucherliebling
Weil der Kopf für das zwölf Meter lange Skelett viel zu schwer ist, liegt der Schädel des Tyrannosaurus Rex separat in einer Vitrine. Er ist 1,5 Meter lange Kopf und zu 98 Prozent erhalten und gilt als der vollständigste bislang bekannte Schädel eines T-Rex. Für die leichtere Kopie sorgte ein 3-D Drucker. In den ersten Wochen der Ausstellung haben schon 116.000 Menschen Tristan besucht.
Bild: Reuters/P. Kopczynski
Riesendino-Fund in Argentinien ...
40 Meter lang, 20 Meter groß, rund 80 Tonnen schwer - diese enormen Maße gab 2015 das Paläontologie-Museum MEF in Argentinien bekannt: Dort hatten Forscher die Knochen eines Riesendinosauriers entdeckt. Er soll auf dem Land gelebt haben. So einen riesigen Dino hatten Forscher nie zuvor ausgegraben. Allerdings sind die Größenangaben nur geschätzt, weil Skelette nie vollständig gefunden werden.
Bild: Imago/Xinhua/Telam
... auf Tournee
Der Titanosaurus wurde dann im New Yorker "American Museum of Natural History" ausgestellt. Dafür wurden die Knochen aus Argentinien zusammenmontiert. Das beinahe vollständige Skelett wurde gefunden, als eine deutsche Ölfirma nach Öl suchte. Das Gebiet in Patagonien in Südargentinien gilt als Eldorado für Paläontologen. In der Gegend wurden bereits zahlreiche Überreste von Dinosauriern gefunden.
Bild: Getty Images/AFP/D. Emmert
Ruhiger Zeitgenosse
Man sieht es ihm nicht an: Der Stegosaurus war ein ruhiger Zeitgenosse, ein Pflanzenfresser. In London ist ein fast komplettes Skelett des 5, 60 Meter langen Exemplars zu sehen. 300 Originalknochen wurden für dieses Modell verwendet.