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Diplomatische Krise in Mittelamerika

15. November 2005

Ein Wortgefecht zweier Staatschefs wächst sich in Mittelamerika zu einem diplomatischen Eklat aus. Alles begann damit, dass der venezolanische Präsident den mexikanischen Staatschef davor warnte, sich mit ihm anzulegen.

Hugo Chavez liegt im Streit mit Mexikos StaatsführungBild: AP

Ein seit Tagen brodelnder Streit zwischen den Präsidenten von Mexiko und Venezuela um Freihandel, das Verhältnis zu den USA und die wahre Ideologie ist weiter eskaliert. Nachdem Venezuela bereits seinen Botschafter aus Mexiko-Stadt abgezogen hatte, rief auch Mexiko am Montag (14.11.2005) seinen diplomatischen Vertreter aus Caracas zurück.

Der Grund des Streits: Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte seinen Amtskollegen Vicente Fox wegen Mexikos Unterstützung für die Gründung einer panamerikanischen Freihandelszone in schärfsten Tönen kritisiert; die Freihandelszone wird vor allem von US-Präsident George W. Bush befürwortet. Eine von Fox geforderte Entschuldigung lehnte Chavez ab.

"Aggression"

Bild aus besseren Tagen: Vicente Fox und Hugo Chavez (Archivfoto)Bild: AP

Mit dem Abzug seines Botschafters reagierte der umstrittene Linksnationalist Chavez auf ein "Ultimatum" von Fox hinsichtlich einer Entschuldigung. In einer Regierungserklärung wies er das "Ultimatum" Mexikos als "sinnlose Aggression" zurück.

Dass der Streit um den Freihandel nicht nur einen Keil zwischen die USA und Lateinamerika getrieben, sondern auch unter den Lateinamerikanern selbst für Streit gesorgt hat, war bereits beim jüngsten Amerika-Gipfel im argentinischen Seebad Mar del Plata Anfang November 2005 deutlich geworden. Nicht nur Chavez, sondern unter anderem auch die Staatspräsidenten von Brasilien und Argentinien, Luiz Inacio Lula da Silva und Nestor Kirchner, wiesen in Mar del Plata die US-Pläne zurück.

Schlappe für Bush

Nach dem Treffen in Argentinien, das in Lateinamerika wegen der Ablehnung der Freihandelszone als Schlappe für Bush gewertet wurde, bezeichnete Chavez in einer Fernsehsendung Fox unter anderem als "Kind des (US-)Imperiums". Der mexikanische Präsident verrate seine verletzten Gefühle, weil der Plan der USA und Mexikos nicht aufgedrängt werden konnte. An Fox erging Chavez' Warnung: "Legen Sie sich nicht mit mir an." (mas)

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