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Kunst

Wolfs verlässt Bundeskunsthalle

7. Juni 2019

Die Bundeskunsthalle hat Wolfs mit Erfolg neu profiliert. Unkonventionelle Ausstellungen und Charisma zeichnen ihn aus. Das möchte das Stedelijk-Museum in Amsterdam jetzt nutzen - und holt ihn als Direktor.

Rein Wolfs - Intendant der Bundeskunsthalle
Bild: picture-alliance/dpa/H. Kaiser

"Der Weggang von Rein Wolfs ist ein großer Verlust für die Bundeskunsthalle", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nach einer Mitteilung des Bonner Museums vom Freitag (07.06.2019). "Als herausragender Ausstellungsmacher hat Rein Wolfs die Bundeskunsthalle exzellent geführt und dort ein breites und vielfältiges Ausstellungsprogramm angeboten."

Mit seinen unkonventionellen Ausstellungen habe er zentrale gesellschaftliche Themen aufgegriffen und sich mutig auf wichtige Debatten eingelassen. "Damit hat er das Haus wieder zu einem bundesweiten Besuchermagneten gemacht."

Rein Wolfs (Jg. 1960) steht seit knapp sechs Jahren an der Spitze des Bonner Museums. Bevor er 2013 das Ruder übernahm, hatte das Haus gerade eine veritable Führungskrise durchlaufen. Finanzielle Unregelmäßigkeiten und Managementfehler hatten dem Ruf des Museums geschadet.

Gespür für publikumswirksame Themen

Neuartige Ansätze für Kunstausstellungen, die Förderung von junger Kunst, Museumsformate für ein jüngeres Publikum und immer wieder Blockbuster brachten die Bundeskunsthalle wieder in die erste Liga der deutschen Museen.

Im vergangenen Jahr konnte das Haus einen Besucherrekord verzeichnen: 600.000 Besucher kamen nach Bonn, um sich dort Ausstellungen anzuschauen. 2017 machte die Ausstellung "Bestandsaufnahme Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Folgen" auch international Schlagzeilen.

"In der Bundeskunsthalle habe ich den Begriff Vielfalt ganz neu zu verstehen gelernt", sagte Rein Wolfs in einem Interview. "Einerseits im Sinne einer fast grenzenlosen Programmvielfalt und andererseits im Sinne gesellschaftspolitischer Diversität."

Am Stedelijk Museum für Moderne Kunst tritt der Niederländer Wolfs die Nachfolge der deutschen Direktorin Beatrix Ruf an, die 2017 vorzeitig von ihrem Posten zurückgetreten war. Der Aufsichtsrat des Stedelijk Museum würdigte Wolfs' große Führungserfahrung, sein weltweites Netzwerk und seinen spannenden künstlerischen Kurs. Er vereinige in seiner Arbeit und seiner Person alles, was das Amsterdamer Museum brauche.

Für Bonn wird eine Findungskommission die Nachfolge regeln. Wolfs selbst wird neben seiner neuen Tätigkeit in Amsterdam zuerst die Mitgliedschaft in der Schweizer Jury für die Kunst-Biennale in Venedig 2021 und 2023 alle anderen Tätigkeiten niederlegen.

 

hm/pj (dpa und Süddeutsche Zeitung)

 

 

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