Erstmals nach 26 Jahren führt wieder ein deutscher Musiker die US-Charts an. Der gerade mal 20-Jährige feiert mit seinem Sommerhit "Cheerleader" weltweit Erfolge und gehört nun zu den bekanntesten deutschen Top-DJs.
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Beats & Energy: Zehn deutsche Top-DJs
Sie stehen alleine auf riesigen Bühnen, vor ihnen feiern bis zu hunderttausend Menschen. Sie spielen auf Megafestivals wie dem berühmten "Tomorrowland" oder legen in den angesagtesten Clubs von Ibiza bis New York auf.
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Der Chart-Stürmer: Felix Jaehn
Als der 20-jährige Hamburger den Song "Cheerleader" des jamaikanischen Sängers OMI anpackte, wusste er noch nicht, dass er damit international durchstarten würde. Das fröhliche Sommerlied hat es im Jaehn-Remix weltweit in die Charts geschafft, selbst die US-Billboard-Charts hat er damit geknackt. Auch sein Cover der Chaka Khan-Nummer "Ain't Nobody" stand acht Wochen in Deutschland auf Platz Eins.
Bild: Imago/ pixelpress
Master of Ceremony: Sven Väth
Er könnte Felix Jaehns Vater sein: Der Frankfurter DJ Sven Väth hat die 50 zwar überschritten, zählt aber immer noch zu den wichtigsten Vertretern seiner Zunft weltweit. Nicht umsonst: Immerhin hat er in den 90ern die deutsche Techno-Szene entscheidend geprägt und international nach vorne gebracht.
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Der sanfte Remixer: Robin Schulz
"Prayer in C", "Waves": Der 28-jährige Robin Schulz hat ein Händchen für schöne Melodien, sucht sich unbekannte Songs aus und veredelt sie mit seinem sanften, tiefen Groove. Seine gold- und platinveredelten Nummer 1-Hits verkauften sich insgesamt mehr als sechs Millionen mal, "Waves" stand 25 Wochen in den US-Charts und bekam auch dort Platin.
Bild: Warner-Music
Berlin Calling: Paul Kalkbrenner
Sein Name ist untrennbar mit der Berliner Elektro-Szene verbunden. Im Film "Berlin Calling" spielt Kalkbrenner einen DJ, der in einer Drogenklinik landet. Der Soundtrack zum Film stammt von ihm, seinen größten Hit "Sky and Sand" schrieb er zusammen mit seinem Bruder Fritz, der ebenfalls ein erfolgreicher DJ ist. Seinen Songs gibt er lustige Titel, etwa "Das Gezabel" oder "Altes Kamuffel".
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Grammygeschmückt: Zedd
"Clarity" ist der Hit, mit dem der junge Deutsch-Russe auch das US-Publikum erobert hat: 2014 gab es einen Grammy für die beste Dance-Produktion., Sein Album "True Colors" erreichte Platz 4 in den US-Billboard-Charts. Zur Zeit geht "Break Free", sein Duett mit der US-Sängerin Ariana Grande, durch die Decke. Berühmte internationale DJs remixen seine Songs - eine große Ehre unter Kollegen.
Bild: Interscope Records
Marushas Erbin: Ellen Allien
Immer noch schaffen es nur wenig Frauen an die Turntables der großen Szeneclubs. Die Urmutter der Techno-DJanes, Marusha, hatte in den 90ern ihre große Zeit und konnte den Weg für die jüngeren Kolleginnen ebnen. Zur Zeit steht die Berlinerin Ellen Allien hoch im Kurs; einen Namen hat sie sich als Chefin des Labels BPitch Control Records gemacht, unter dem auch Paul Kalkbrenner veröffentlicht.
Bild: Michael Mann
Der Antreiber: Paul van Dyk
Seine Karriere begann Anfang der 90er im "Tresor", einem der Berliner Clubs, die nach dem Mauerfall in Hinterhöfen, in alten Kellern und Bunkern entstanden sind. Sein Sound aus Elektro und Trance verwandelt bis heute die Clubs in Treibhäuser. Er produziert und remixt Songs von Justin Timberlake oder New Order. Vielfach ausgezeichnet, gilt er als einer der erfolgreichsten deutschen DJs überhaupt.
Bild: Paul van Dyk
Godfather of Mayday: Westbam
Er gehört zum Urgestein der deutschen Techno-Szene. 1991 veranstaltete er zum ersten Mal die größte Raverparty Deutschlands: Das legendäre Mayday. Jedes Jahr gibt es eine Hymne dazu, die erfolgreichste war "Sonic Empire". Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Motte organisierte er auch die Berliner Loveparade - beide sorgten für Techno-Klassiker wie "Sunshine" oder "One World, One Future".
Bild: picture-alliance/dpa/F. Hörhager
Der Überflieger: Markus Schulz
Markus Schulz lebt mal in Miami, mal in Berlin, ist mit allen großen internationalen DJs befreundet und bespielt die ganz großen Clubs und Festivals. Beim belgischen Megafestival "Tomorrowland" dauerte sein Set im vergangenen Jahr acht Stunden. Er gehört zu den bestverdienenden DJs der Welt.
Bild: Goran Jakus/PIXSELL
Die Partypeitschen: Disco Boys
Das Hamburger Duo mixt klassische Rocksongs mit fetten Beats - und bespielt damit die Tanzflächen von Berlin bis Peking. Bei der Loveparade waren sie Stammgäste, ebenso beim berühmten Mayday. Jedes Jahr veröffentlichen sie eine Compilation aus ihren DJ-Sets und remixen Songs von deutschen und internationalen Stars. Größter Hit: ein Cover des Manfred Mann's Earthband-Klassikers "I came for you".
Bild: DiscoBookings
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Er gehört zu den meistgehörten Songs in diesem Jahr: Felix Jaehns Remix von "Cheerleader", gesungen vom jamaikanischen Sänger OMI. Der Song entstand bereits 2012. Der in Jamaika sehr populäre Sänger hat zwar einen Vertrag bei einem Sublabel des Majors Sony Music, doch erst Jaehns Remix brachte den hübschen Sommersong nach vorne. Das Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit: mehr als zwei Millionen verkaufte Exemplare, vielfache Gold- und Platinauszeichnungen. Nummer Eins in vielen Ländern, sogar in Australien - und jetzt auch, nachdem er wochenlang immer weiter hochgeklettert war, in den USA.
Summerfeeling auf Youtube
Das dazugehörige Video wurde mehr als 110 Millionen mal geklickt. Kein Wunder, denn OMI verbreitet sommerliches Strandflair, mit sexy Tänzern und Tänzerinnen, die sich fröhlich unter Palmen im warmen karibischen Sand austoben.
Felix Jaehn ist gerade mal 20 Jahre alt und gehört mittlerweile neben Zedd und Robin Schulz zu den jungen Top-DJs aus Deutschland.
Erfolg mit Klassiker "Ain't Nobody"
Hierzulande stand er mit seinem zweiten Hit "Ain't Nobody" acht Wochen an der Spitze der Charts. Für viele ältere Soul- und Funk-Fans ist diese neue Version, gesungen von der erst 14-Jährigen Jasmine Thompson, zunächst einmal gewöhnungsbedürftig. Mit dünner Stimme haucht sie den Klassiker von Soul-Röhre Chaka Khan ins Mikrofon, ebenso spartanisch geht Felix Jaehn in dieser Coverversion mit Beats und elektronischen Sounds um.
Nach 26 Jahren Erfolg in den USA
Europäische Musiker sind nicht ganz erfolglos in den USA, deutsche Künstler haben es bis auf wenige Ausnahmen eher schwer. Kraftwerk gelang das Wunder 1974 mit "Autobahn". 1982 landeten Trio mit "Da Da Da" den nächsten deutschsprachigen US- Hit. Immer noch wird das Stück in Werbespots zitiert, selbst Christina Aguilera coverte den Song für eine Pepsi-Werbung.
1983 schaffte Nena die Nummer 2 mit "99 Luftballons". Die schnell nachgelieferte englische Version floppte allerdings.
Der Überflieger kam aus der Schmiede des deutschen Erfolgsproduzenten Frank Farian: Milli Vanilli eroberten 1989 mit "Don't Blame It On The Rain" die US-Charts - dafür gab es auch einen Grammy. Den musste das Duo allerdings wieder abgeben, nachdem herauskam, dass Milli Vanilli nicht selbst gesungen hatten.
Nun hat Felix Jaehn den US-amerikanischen Pop-Olymp erreicht und befindet sich dort auch in bester Gesellschaft. Mehr über die Erfolge deutscher Popmusik gibt's auch im Popxport-Ranking zu sehen.