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Reise

Documenta-Stadt Kassel will Obelisk kaufen

23. Januar 2018

Die hessische Stadt Kassel und der aus Afrika stammende Künstler Olu Oguibe haben gemeinsam zu Spenden für den Erwerb des von ihm 2017 für die documenta 14 geschaffenen Obelisken aufgerufen.

Obelisk in Kassel
Kassel KönigsplatzBild: picture alliance/dpa/S. Pförtner

Der auf dem Kasseler Königsplatz errichtete, 16 Meter hohe Obelisk trägt auf einer Seite als Aufschrift das Bibelzitat "Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt". Die anderen drei Seiten des Obelisken zitieren den Spruch auf Arabisch, Türkisch und Englisch.Als "Zielmarke" sei ein Betrag von 600.000 Euro vorgesehen, erklärte die Kasseler Kulturdezernentin Susanne Völker am Dienstag in Kassel. Die Summe entspreche dem aktuellen Marktwert im Vergleich zu ähnlichen Objekten, sagte Völker.

Documenta 14-Kunstwerk "Obelisk" von Olu OguibeBild: Imago/epd/A. Fischer

Falls die Summe am Ende der auf drei Monate angelegten Spendenaktion nicht erreicht werden sollte, könne der Künstler, der für sein Kunstwerk auch mit dem Arnold-Bode-Preis 2017 ausgezeichnet wurde, frei entscheiden, ob der Obelisk dennoch bleiben soll, sagte Völker. Die Stadt setze sich sehr für den Erwerb des Kunstwerkes ein, da es ein Symbol für die politische Auseinandersetzung der documenta 14 sei, sagte Völker.Der in Nigeria geborene Olu Oguibe blickt auf eigene Fluchterfahrungen zurück. Er hat zwar nach eigenem Bekunden einen Prediger als Vater, ist aber selbst kein Christ. Mit dem Bibelzitat wolle er besonders diejenigen frommen Evangelikalen in den USA provozieren, die sich vehement gegen die Aufnahme von Flüchtlingen wehrten, hatte er bei der Errichtung des Obelisken gesagtIn Kassel stehen inzwischen 16 Installationen, die seit 1977 von vergangenen documenta-Ausstellungen erworben wurden. Der Erwerb dieser Außenkunstwerke sei immer schon nur mit dem Engagement aus der Bürgerschaft möglich gewesen, sagte Völker. Davon zu unterscheiden seien documenta-Ankäufe für die Museen, für die eigens ein Etat zur Verfügung stehe.

Der Baum aus Bronze mit einem Granitfindling von Guiseppe Penone am Rand der Karlsaue stammt von der documenta 13Bild: picture-alliance/dpa/U. Zucchi
Künstler Olu Oguibe während der documenta 14 in KasselBild: Getty Images/AFP/J. Macdougall

is/ks (epd)

 

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