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Neue US-Zölle? Trump setzt BRICS-Sympathisanten unter Druck

7. Juli 2025

Im Konflikt mit der Staatengruppe BRICS droht der US-Präsident mit weiteren Zöllen. Derweil warten etliche US-Handelspartner gespannt auf Post auf Washington.

USA Washington D.C. 2025 | Donald Trump
Mit seiner Zollpolitik will Donald Trump erreichen, dass mehr Waren in den USA produziert werdenBild: Celal Gunes/Anadolu/picture alliance

Nach Kritik der BRICS-Staaten an seiner Handelspolitik hat US-Präsident Donald Trump zusätzliche Strafzölle für alle Länder angekündigt, die sich dem Bündnis annähern. "Jedes Land, das sich der anti-amerikanischen Politik der BRICS anschließt, wird mit einem ZUSÄTZLICHEN Zoll von zehn Prozent belegt. Es wird keine Ausnahmen von dieser Politik geben", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Was genau er unter einer "anti-amerikanischen Politik" versteht, ließ der US-Präsident offen.

Zuvor hatte die Staatengruppe in einer gemeinsamen Erklärung zum Auftakt ihres Gipfels in Rio de Janeiro vor den Gefahren von Zöllen für den Welthandel gewarnt. Die BRICS machten dabei insbesondere auf die Zunahme einseitiger Zölle aufmerksam. Dies wurde als unmissverständliche Kritik an der Handelspolitik der USA unter dem Motto "America First" aufgefasst.

Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (vorne rechts) eröffnete den BRICS-Gipfel am SonntagBild: Mauro Pimentel/AFP

China betonte, der Staatenbund sei auf Zusammenarbeit und nicht auf Konfrontation ausgerichtet. Eine willkürliche Auferlegung von Zöllen diene weder Interessen der einen noch der anderen Seite, erklärte das Außenministerium in Peking.

Gegengewicht zu G7

Zum Kern der BRICS gehören Brasilien, RusslandIndien, China und Südafrika. Im vergangenen Jahr kamen ÄgyptenÄthiopien, der Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate hinzu, Anfang 2025 dann auch Indonesien.

Die BRICS-Gruppe repräsentiert nun rund die Hälfte der Weltbevölkerung und 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Sie ist ein Gegengewicht zu den G7, die von den sieben einflussreichsten westlichen Industriestaaten - USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien - gebildet werden.

Briefe aus Washington

Noch in dieser Woche wollen die USA ihre Handelspartner über neue Zölle informieren. Entsprechende Briefe würden ab diesem Montag, 12 Uhr US-Ostküstenzeit (18 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit, MESZ) versendet, kündigte Trump an. "Ich denke, dass wir bis zum 9. Juli die meisten Länder abgearbeitet haben werden", so der US-Präsident. Es seien auch einige "Deals" abgeschlossen worden, sagte Trump zum Inhalt seiner Schreiben. Im Fall neuer Zölle sollen diese dann am 1. August in Kraft treten, ergänzte Handelsminister Howard Lutnick.

Ladung eines Schiffes im "Port Jersey Container Terminal" im Osten der USABild: Charly Triballeau/AFP/Getty Images

Ob auch EU-Länder Briefe erhalten werden, ist unklar. Trump hatte Anfang April hohe Zollaufschläge gegen zahlreiche Staaten verhängt und diese kurz darauf für die meisten Länder für eine 90-tägige Verhandlungsphase auf zehn Prozent reduziert. Für die Europäische Union läuft die Frist am Mittwoch aus. Brüssel und Washington haben bislang im Zollstreit keine Einigung erzielt.

wa/fab (rtr, dpa, afp)

Redaktionsschluss 17.30 Uhr (MESZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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