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Politik

Trump Sr. lobt Trump Jr. in Russland-Affäre

11. Juli 2017

Der Sohn des US-Präsidenten, Donald Jr., wurde mit angeblichen Informationen aus dem Kreml gelockt, die Hillary Clinton schaden sollten. Jetzt geht er in die Offensive.

USA Präsident Trump und sein Sohn Donald Jr.
Vater und Sohn: Donald Sr. (rechts) und Donald Jr. im Präsidentschaftswahlkampf (Archivbild)Bild: Reuters/M. Segar

US-Präsident Donald Trump hat seinem ältesten Sohn in der Russland-Affäre den Rücken gestärkt. "Mein Sohn ist eine Person von großer Qualität, und ich begrüße seine Transparenz", heißt es in einer Erklärung, die eine Sprecherin des Weißen Hauses verlas.

Donald Trump Jr. hatte zuvor E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass er sich während des Präsidentschaftswahlkampfs auf ein dubioses Angebot einließ. Nach seinen Angaben führte der Mail-Verkehr mit dem Publizisten Rob Goldstone zu einer Begegnung mit der russischen Anwältin Natalia Veselnizkaja im Juni 2016.

"Für Ihren Vater sehr nützlich"

Laut den Dokumenten kündigte Goldstone an, dass dem Sohn des nachmaligen Präisdenten Material präsentiert werde, das von der russischen Generalstaatsanwaltschaft stamme und kompromittierende Informationen über Clintons Beziehungen nach Russland enthalte.

Dieses Material "wäre für Ihren Vater sehr nützlich", schrieb der britische Publizist. Es handele sich offensichtlich "um sehr hoch anzusiedelnde und heikle Informationen". Sie entstammten den Bemühungen "Russlands und seiner Regierung zur Unterstützung" der Präsidentschaftskampagne des US-Immobilienmoguls.

Trump Jr. reagierte begeistert auf die Offerte: "Wenn es das ist, was Sie sagen, liebe ich das." Im weiteren Schriftverkehr vereinbarten beide einen Termin. Goldstone erwähnt in diesem Zusammenhang eine "Anwältin der russischen Regierung".

Vizepräsident rückt vorsichtig ab

Mit der Veröffentlichung der E-Mails reagierte Trump Jr. auf einen Bericht der "New York Times". Die Zeitung hatte geschrieben, dass Goldstones E-Mail darauf hindeute, dass die russische Regierung Quelle der potenziell schädlichen Informationen gewesen sei. Es gebe aber keinen Beweis dafür, dass die versprochenen Informationen in Zusammenhang mit den Hackerangriffen auf die
Demokraten stünden, schrieb die Zeitung weiter.

Vizepräsident Mike Pence distanzierte sich unterdessen von der Angelegenheit. Er habe von dem Treffen zwischen Trump Jr. und der Anwältin nichts gewusst. Im übrigen konzentriere er sich nicht "auf Dinge, die vor der Zeit lagen", als er selbst zum Team gestoßen sei.

Donald Trump Jr. hatte in den vergangenen Tagen bestätigt, dass er sich mit der Anwältin Veselnizkaja in der Erwartung getroffen hatte, belastendes Material über die Wahlkampfrivalin seines Vaters zu erhalten. Die Juristin habe solches Material jedoch nicht gehabt. Der Trump-Sohn versuchte, das Treffen als normalen Vorgang in einem Wahlkampf hinzustellen. Veselnizkaja sagte dem Fernsehsender MSNBC, sie habe keine Verbindungen zum Kreml und auch kein Material über Clinton gehabt.

Trumps Beziehungen nach Russland werden noch immer untersuchtBild: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci

Kreml: Wir kennen sie nicht

Der Kreml erklärte, man kenne die Anwältin nicht. Präsident Trump erfuhr nach Angaben einer Sprecherin erst in den vergangenen Tagen von dem Treffen. Bei dem Gespräch im Juni waren neben seinem Sohn auch sein Schwiegersohn Jared Kushner und der damalige Vorsitzende der Wahlkampagne, Paul Manafort, anwesend. Trump Jr. war am Dienstag erneut bemüht, die Begegnung herunterzuspielen. Die Medien und die Demokraten hätten es extrem auf die "Russlandgeschichte" abgesehen, schrieb er auf Twitter. "Wenn dieses Nonsens-Treffen alles ist, was sie nach einem Jahr haben, verstehe ich die Verzweiflung!"

Die Bundespolizei FBI, ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse gehen dem Verdacht nach, dass es illegale Absprachen zwischen dem Trump-Wahlkampfteam und der russischen Regierung gegeben haben könnte.

wo/jj/pab (afp, dpa, rtr)

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