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Politik

Trump und seine Vision in Sachen Islam

21. Mai 2017

Riad, der zweite Tag. Nachdem die milliardenschweren Deals unterzeichnet sind, wird sich US-Präsident Trump an die Weltpolitik machen, so wie er sie versteht. In einer mit Spannung erwarteten Rede zum Islam.

Auslandreise US-Präsident Trump in Saudi-Arabien
Bild: Getty Images/AFP/M. Ngan

Trumps Rüstungsdeal mit Saudi Arabien

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Präsident Donald Trump setzt an diesem Sonntag sein Besuchsprogramm in Saudi-Arabien fort. Der 70-Jährige wird zunächst an einem Gipfel des Golfkooperationsrates, einem Bündnis mehrerer Golfstaaten unter Führung Riads, teilnehmen. Der Höhepunkt des Tages wird am Nachmittag folgen: die geplante Rede des US-Präsidenten bei einem Gipfel vor Dutzenden Staatschefs der islamischen Welt. Hier will Trump seine Vision von einem weltweit friedvollen Islam umreißen.

"Ein unglaublicher Tag"

Am ersten Tag des Besuchs von Präsident Trump in Riad sind Abkommen im Wert von mehr als 350 Milliarden Dollar unterzeichnet worden. "Das war ein unglaublicher Tag", sagte Trump bei Gesprächen mit dem saudischen König Salman. "Hunderte Milliarden Dollar Investitionen in den USA und Jobs, Jobs, Jobs." Ein Drittel des Volumens der Abkommen machen Militärgüter für Saudi-Arabien aus.

Die amtliche Nachrichtenagentur SPA erwähnte 34 Abkommen in so unterschiedlichen Bereichen wie Rüstung, Ölindustrie und Luftfahrt. Dazu zählt ein Rüstungsabkommen zwischen beiden Ländern im Wert von fast 110 Milliarden US-Dollar - es gilt als eines der größten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. US-Außenminister Rex Tillerson sagte dazu in Riad, das Geschäft garantiere die "langfristige Sicherheit Saudi-Arabiens und der gesamten Golfregion". 

Zu den Abkommen zählt auch ein Deal über sechs Milliarden Dollar zur Montage von 150 Black-Hawk-Hubschraubern des US-Rüstungsbetriebs Lockheed Martin in Saudi-Arabien. Zudem unterzeichnete der US-Mischkonzern General Electric Absichtserklärungen über gemeinsame Projekte mit Saudi-Arabien in Höhe von 15 Milliarden Dollar.

Der Präsident und die First Lady bei der Ankunft ....Bild: picture alliance/AP Photo/E.Vucci

Der US-Präsident war Samstag zu seiner ersten Auslandsreise im Amt in Riad eingetroffen. Nach der Landung der Air Force One wurden Trump und seine Frau Melania von König Salman persönlich am Flughafen begrüßt. Der 81-jährige König empfing seinen Gast später noch zu einem ausführlichen Treffen.

Ohne Kopftuch

Im Tross des 70-jährigen US-Präsidenten reisten auch dessen Tochter Ivanka und sein Schwiegersohn und Berater Jared Kushner. Trotz der strengen islamischen Sitten in Saudi-Arabien verzichteten Melania und Ivanka Trump beide auf ein Kopftuch.

... und Familiy Business: Tochter Ivanka und ihr Mann Jared Kushner in Riad Bild: Getty Images/AFP/M. Ngan

Menschenrechtsgruppen in den USA kritisieren die Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien, das seit mehr als zwei Jahren Luftangriffe gegen vom Iran unterstützte Rebellen im Jemen fliegt. Das Königreich lag nach Angaben des internationalen Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm im vergangenen Jahr auf dem vierten Platz der Länder mit den höchsten Militärausgaben - mit einem Umfang von 63,7 Milliarden Dollar.

Obama kühl empfangen

Andere US-Präsidenten hatten als Ziel ihrer ersten Auslandsreise meist US-Nachbarländer wie Mexiko oder Kanada gewählt. Trumps Vorgänger Barack Obama war vor einem Jahr bei einem Besuch in Saudi-Arabien sehr kühl empfangen worden, auch weil er das Atomabkommen mit Riads Erzfeind Teheran vorangetrieben hatte. Trump hatte den Vertrag dagegen immer wieder scharf kritisiert.

ml/qu (dpa, rtr, afp)

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