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Dopingvergehen bei Handballer Kraus

Joscha Weber (mit sid,dpa)23. Juli 2014

Michael Kraus steht in der Kritik: Wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln suspendiert der Deutsche Handball-Bund den Nationalspieler. Kraus betont, keinen positiven Test abgeliefert zu haben.

Michael Kraus (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ein Dopingverstoß ist nicht immer zwingend eine positive Probe. Um dem Dopingproblem Herr zu werden, haben Verbände in zahlreichen Sportarten ein Melde-System eingeführt, dass Spitzensportler verpflichtet, ihre Anwesenheit zu protokollieren. Nur so können die Dopingkontrolleure unangemeldet testen - es sei denn ein Sportler kommt seiner Meldepflicht nicht nach.

"Nicht richtig erwachsen"

Genau dies ist aktuell offenkundig der Fall bei Handball-Nationalspieler Michael Kraus. Dem Spielmacher wird vorgeworfen, binnen 18 Monaten dreimal die Meldepflicht für seinen Aufenthaltsort nicht erfüllt zu haben. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Mittwoch (23.07.2014) mit. DHB-Präsident Bernhard Bauer nahm Kraus einerseits in Schutz, kritisierte ihn andererseits aber auch: "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es sich bei Michael Kraus nicht um eine positive Dopingkontrolle, sondern um Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse handelt. Leider muss ich dabei aber auch feststellen, dass Michael noch immer nicht richtig erwachsen ist - er muss lernen, solche Nachlässigkeiten zu vermeiden."

Die Anti-Doping-Kommission des Verbands leitete ein verbandsinternes Disziplinarverfahren ein. Das sechsköpfige Gremium wird nun über die Dauer der Sperre entscheiden. Nur vier Monate nach seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft muss Kraus mit einer Sperre rechnen, denn er wäre nicht der erste Sportler, der wegen eines wiederholten Verstoßes gegen die Meldepflicht gesperrt wurde.

Kraus verweist auf negative Tests

Sicher ist, dass Kraus seinem Hanball-Bundesliga-Club Frisch Auf Göppingen in den Vorbereitungsspielen auf die neue Saison nicht zur Verfügung steht. Der Club hat die Suspendierung akzeptiert. Kraus betonte, dass er kein Dopingvergehen begangen habe. "Ich äußere mich zu dem laufenden Verfahren nicht, da die Entscheidung des DHB noch aussteht. Ich möchte lediglich betonen, dass es sich um formelle Verstöße handelt. Ich wurde in den letzten Monaten zigmal getestet und alle Ergebnisse waren negativ", teilte Kraus der Nachrichtenagentur dpa schriftlich mit. Kraus feierte 2007 mit der deutschen Mannschaft den Weltmeister-Titel und kann auf 118 Länderspiele zurückblicken. Angesichts seiner großen Erfahrung dürften seine drei Verstöße gegen die obligatorischen Melderegularien nicht nur beim DHB für Kopfschütteln sorgen.

jw

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