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Politik

Doppelanschlag in Kabul

10. Januar 2017

Ziel war offenbar das Parlament in der afghanischen Hauptstadt. Eine der Explosionen wurde durch eine Autobombe ausgelöst, die andere durch einen Selbstmordattentäter, der zu Fuß unterwegs war.

Afghanistan Kabul Selbstmordanschlag
Bild: Reuters/O.Sobhani

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 22 Menschen getötet und 70 verletzt.  Die meisten der Opfer seien Zivilisten, darunter viele Parlamentsmitarbeiter, hieß es. Die Explosionen ereignete sich zu Büroschluss am späten Nachmittag und zielten den Angaben zufolge auf die Büros in einem Anbau des Parlamentsgebäudes. Zu der Zeit gehen viele Verwaltungsangestellte nach Hause.

Augenzeugen berichteten , die erste Explosion sei durch einen Selbstmordattentäter ausgelöst worden. Dieser habe sich "zu Fuß den Angestellten genähert, die ihr Büro verließen" und habe seinen Sprengsatz "mitten in der Menschenmenge gezündet".

Archivbild des ParlamentsgebäudesBild: Reuters/O.Sobhani

Taliban bekennen sich

Die zweite Explosion sei durch eine Autobombe ausgelöst worden. Das Fahrzeug sei auf der gegenüber liegenden Straßenseite geparkt gewesen.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Per Kurznachrichtendienst Twitter ließen sie verlauten, Ziel des Anschlags sei ein Minibus des afghanischen Geheimdienstes NDS gewesen.

Weitere Terrortaten in Kandahar und Helmand

Bei einer Explosion im Haus des Gouverneurs der großen südafghanischen Provinz Kandahar sind nach offiziellen Angaben elf Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Unter den Verletzten in der gleichnamigen Provinzhauptstadt seien der Gouverneur, Humajun Asisi, sowie der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, der für ein Treffen zu Gast gewesen sei, teilten die Behörden von Kandahar mit. Die Art der Explosion blieb zunächst unklar. Unbestätigten Berichten zufolge könnten unter Sofas Sprengsätze versteckt gewesen sein.

Bereits am Morgen waren bei einem Selbstmordanschlag der Taliban in der Hauptstadt der südafghanischen Provinz Helmand, Laschkargar, mindestens sieben Menschen getötet worden.

uh/sti (afp, dpa, rtr)

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