1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dortmund und Bremen im Halbfinale

Olivia Gerstenberger9. Februar 2016

Überraschung in Leverkusen, Dämpfer für Stuttgart: Die ersten Viertelfinalspiele im DFB-Pokal haben einiges zu bieten. Mit Bayer Leverkusen scheitert der Favorit. Dortmund steht zum dritten Mal in Folge im Halbfinale.

Marco Reus jubelt (Foto: Getty Images/M.Hangst)
Bild: Getty Images/M.Hangst

Welch ein Auftakt im Viertelfinale des DFB-Pokals! Es ging torreich zu, es gab Elfmeter und Platzverweise und am Ende sicherten sich Werder Bremen und Borussia Dortmund die Tickets für das Halbfinale. Für Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart bedeutete die Runde der letzten Acht das Pokal-Aus. Werder gewann mit 3:1 (2:1) in Leverkusen und Dortmund setzte sich ebenfalls mit 3:1 (2:1) in Stuttgart durch.

Für Dortmund war es ein Start nach Maß: Marco Reus sorgte bereits früh für die 1:0-Führung (5. Minute) - und das weitgehend ohne die Unterstützung der eigenen Fans, die wegen der hohen Ticketpreise in Stuttgart zunächst den Fanblock boykottierten und anschließend hunderte bunte Tennisbälle auf den Rasen warfen. Der BVB dominierte fortan die Partie. Doch der unter seinem neuen Trainer Jürgen Kramny neu erstarkte VfB Stuttgart resignierte nicht und kam durch einen abgefälschten Schuss von Lukas Rupp zum Ausgleich (21.). Bei heftigem Regen und dementsprechend tiefem Boden schenkten sich beide Teams nichts und lieferten sich ein kampfbetontes Duell. Dortmund hatte das Geschehen jedoch weitgehend im Griff und so schoss Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang seinen BVB wieder in Front (31.), erneut war Reus mit seinem Pass entscheidend beteiligt.

Großkreutz gegen alte Liebe

Für den Neu-Stuttgarter Kevin Großkreutz war es das erste Aufeinandertreffen mit seiner "alten Liebe" BVB. Der gebürtige Dortmunder bemühte sich nach der Halbzeit umso mehr, er rackerte und kämpfte und versuchte alles, doch die Borussia war am Ende eine Nummer zu groß für den VfB, immerhin die beste Rückrundenmannschaft der Liga. Den Schlusspunkt setzte Henrikh Mkhitaryan mit seinem Tor nach einem Konter (90.). Die Schwarz-Gelben erreichten damit zum dritten Mal nacheinander das Pokal-Halbfinale und beendeten die Serie von sieben ungeschlagenen Pflichtspielen des VfB. "Stuttgart hat versucht, auf Konter zu spielen, das haben wir unterbunden, indem wir sehr ballsicher waren und früh in Führung gegangen sind. Wir hätten in der zweiten Hälfte das Spiel früher entscheiden können", sagte BVB-Manager Michael Zorc beim Fernsehsender Sky: "Ich denke, dass der Sieg insgesamt verdient war." Großkreutz monierte "dumme Fehler in der ersten Halbzeit" und fügte an: "Es ist sehr bitter, wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Es war aber schön, alle wiederzusehen."

Bremen bleibt Leverkusens Pokalschreck

Im ersten Viertelfinale hatte sich Werder Bremen durchgesetzt: Es war das sechste Aufeinandertreffen beider Vereine im DFB-Pokal - und zum sechsten Mal behielt Werder Bremen die Oberhand. Mit 3:1 gewann die Mannschaft von Viktor Skripnik beim Favoriten Bayer 04 Leverkusen und zog als erstes Team in die Runde der letzten Vier ein. "Natürlich sind wir sehr zufrieden nach dem Spiel. Es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben", sagte Werders Stürmer Claudio Pizarro bei Sky: "Wir haben gezeigt, dass wir dran sind, jetzt gehen wir weiter im Pokal".

Gegen Werder hat Leverkusen im Pokal keine ChanceBild: Getty Images/L.Baron

Werder dreht das Spiel

Schon die erste Halbzeit hatte es mit drei Toren in sich. Das erste erzielte "Chicharito" per Foulelfmeter (22. Minute), nachdem Stefan Kießling dankbar ein Strafstoßgeschenk annahm und über das Bein von Alejandro Galvez fiel. Kaum zehn Minuten später gelang den Gästen der Ausgleich durch den völlig frei stehenden Santiago Garcia (31.), der den Ball aus fünf Metern über die Linie drückte. Dann entwickelte sich ein emotionales Spiel. Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte alle Hände voll zu tun und musste mit seinem Gespann das ein oder andere Mal für Ruhe sorgen, da sich die Gemüter der Akteure schnell erhitzten.

Werder wurde immer mutiger und frecher, die Leverkusener Abwehr um Jonathan Tah hatte in dieser Phase große Mühe und in der 41. Minute dann das Nachsehen: Claudio Pizarro setzte gegen Tah nach, eroberte den Ball, und dann ging es ganz schnell. So schnell, dass Wendell den herbeistürzenden Fin Bartels im Strafraum nur noch von den Beinen holen konnte. Schiedsrichter Stark entschied auf Elfmeter und Rote Karte. Pizarro behielt die Nerven und brachte Werder kurz vor der Pause mit 2:1 in Führung (42.).

Leverkusen eine Halbzeit in Unterzahl

Nach der Halbzeit beschränkte sich Bremen weitgehend auf die Defensive, während Leverkusen in Unterzahl das Spiel machte und unglaublich viel investierte. Doch Laufbereitschaft, Kampfgeist und der Glaube an den Ausgleich reichten am Ende nicht mehr. Bremen nutzte einen Entlastungsangriff in der 82. Minute zum entscheidenden Treffer durch Florian Grillitsch, der allerdings im Abseits stand, da Torwart Bernd Leno das Tor verlassen hatte. "Der Schiedsrichter und der Assistent waren sich nicht sicher", berichtete Leno, "leider haben sie falsch entschieden." Leverkusen haderte also mit den Schiedsrichter-Entscheidungen, musste sich am Ende aber geschlagen geben. Damit endete auch der Traum vom ersten Titel seit 22 Jahren wie schon in den letzten beiden Jahren in einem Viertelfinal-Heimspiel.

Mit welchen Teams es Bremen und Dortmund zu tun bekommen, das entscheidet sich am Mittwochabend. Dann heißt es zweimal 2. Liga gegen Bundesliga: Zunächst tritt Erstligist Hertha BSC beim 1. FC Heidenheim an (19:00 Uhr). Anschließend hat der VfL Bochum ab 20:30 Uhr den FC Bayern München zu Gast.

Hier gibt es nochmal unseren Liveticker von den Dienstagsspielen zum Nachlesen.

Die DW-Sportredaktion berichtet in ihrem Liveticker am Mittwoch ab 18:45 Uhr von den beiden noch ausstehenden Viertelfinalspielen im DFB-Pokal.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen