DOSB vergibt erste Olympia-Tickets
31. Mai 2016Mit der Vergabe der ersten 44 Rio-Tickets hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gut zwei Monate vor Beginn der Sommerspiele (5. bis 21. August) die heiße Olympia-Phase eingeläutet. Doch die Vorfreude der Athleten wird von der anhaltenden Doping-Diskussion getrübt. "Die Dopingkrise berührt den Sport in seinem Kern", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei der Nominierung der ersten Olympiastarter in Frankfurt am Main. Nicht ohne Stolz verwies Hörmann darauf, dass der DOSB bislang keine Doping-Post vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aus Lausanne erhalten habe. Bei Nachtests der Spiele 2012 in London waren zuletzt 23 Sportler des Dopings überführt worden. "Dass bis heute kein deutscher Athlet betroffen ist, zeigt, dass wir mit dem Thema sehr professionell umgehen", sagte Hörmann. Vor der Abreise nach Brasilien werde jeder Olympia-Teilnehmer noch einmal kontrolliert, kündigte der DOSB-Chef an.
Ziel: Mindestens 44 Medaillen
Die ersten Nominierten für die Spiele in Rio sind 23 Männer und 21 Frauen aus den Sportarten Bahnradsport (16), Segeln (10), Badminton (7), Leichtathletik (6), Fechten (4) und Trampolinturnen (1). Angeführt wird die Liste von den Bahnrad-Olympiasiegerinnen 2012 im Team-Sprint, Kristina Vogel und Miriam Welte. "Es ist immer ein absolutes Highlight, an Olympischen Spielen teilnehmen zu können", sagte Vogel. "Ich hoffe, in Rio meine Ziele und Träume erreichen zu können."
In den weiteren Nominierungsrunden am 28. Juni und 12. Juli soll das deutsche Team auf insgesamt rund 450 Athleten anwachsen. "Das ist die größte Mannschaft seit Bestehen des DOSB", sagte Chef de Mission Michael Vesper. Der DOSB erhofft sich bei den Sommerspielen mindestens 44 Medaillen - so viele wie vor vier Jahren in London. Damals hatte es 11 Mal Gold, 19 Mal Silber und 14 Mal Bronze gegeben. Damit belegte Deutschland Rang sechs in der Nationenwertung. "Wir sind zuversichtlich, dass viele Athletinnen und Athleten genau im August ihre Top-Form erreichen und an ihre Bestleistungen herankommen", sagte Dirk Schimmelpfennig, im DOSB-Vorstand für Leistungssport zuständig.
Die erste deutsche Olympia-Reisegruppe bricht am 24. Juli nach Brasilien auf. Nach Ansicht von Vesper besteht dort für die Sportler, Trainer und Betreuer trotz des Zika-Virus keine erhöhte Gefahr. "Alle Athleten werden optimal aufgeklärt und medizinisch betreut. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Risiko beherrschen können", sagte der DOSB-Vorstandschef.
sn/asz (dpa, sid)