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Politik

Drei Blauhelm-Soldaten in ZAR getötet

26. Dezember 2020

Die Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik machen - kurz vor umstrittenen Wahlen - auch vor UN-Kräften nicht halt.

Blauhelme eskortieren in der Hauptstadt Bangui einen Fahrzeugkonvoi von Präsident  Faustin-Archange Touadéra
Blauhelme eskortieren einen Fahrzeugkonvoi von Präsident Faustin-Archange Touadéra Bild: Alexis Huguet/AFP/Getty Images

Unmittelbar vor den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) nimmt die militärische Gewalt in dem Krisenstaat wieder zu: Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden drei Blauhelmsoldaten aus Burundi von "unbekannten bewaffneten Kämpfern" getötet. Die Angriffe auf die UN-Soldaten sowie zentralafrikanische Sicherheitskräfte ereigneten sich in Dékoa im Zentrum des Landes sowie in Bakouma im Süden. Dabei wurden den Angaben zufolge zwei weitere Blauhelmsoldaten verletzt.

Ruanda steuert 300 Blauhelme bei

Ein Bündnis bewaffneter Gruppen hatte zuvor verkündet, eine erst am Donnerstag von ihnen ausgerufene Feuerpause nicht weiter einzuhalten. Die Milizen begründeten den Schritt mit dem "verantwortungslosen Starrsinn" der Regierung des Landes. Diese war auf die Waffenruhe nicht eingegangen. Zugleich kündigten die Milizen an, ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bangui nun fortzusetzen.

Ein Konvoi der UN-Mission MINUSCA bewegt sich durch Bangui, die Hauptstadt der Zentralafrikanischen RepublikBild: Nacer Talel/Anadolu Agency/picture alliance

Die UN-Friedensmission MINUSCA in der Zentralafrikanischen Republik war ebenfalls am Donnerstag um 300 Soldaten aus Ruanda verstärkt worden. Die zusätzlichen Soldaten seien Teil eines "integrierten Plans zur Sicherung der Wahlen", teilte MINUSCA mit.

Moskau schickt 300 Militärberater   

In der Zentralafrikanischen Republik - einem der ärmsten und instabilsten Länder der Welt - sollen am Sonntag Präsidenten- und Parlamentswahlen stattfinden, bei denen Amtsinhaber Faustin-Archange Touadéra als Favorit ins Rennen geht. Die Rebellen werden nach MINUSCA-Angaben von Ex-Staatschef François Bozizé unterstützt, dessen Kandidatur für die Präsidentenwahl kürzlich vom Verfassungsgericht zurückgewiesen wurde. Ein Bündnis bewaffneter Gruppen hatte vor rund einer Woche eine Offensive in dem Land gestartet, um die Abstimmungen zu behindern.

Russland hatte erst vor wenigen Tagen 300 Militärberater in die ZAR geschickt. Die Kräfte seien auf Bitten der Regierung in Bangui entsandt worden, um bei der "Festigung der Verteidigungsfähigkeit und bei der Ausbildung der Soldaten der nationalen Armee" zu helfen, teilte das Außenministerium in Moskau zur Begründung mit. 

sti/qu (afp, dpa, kna)

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