Minsk, 4.6.2004, INTERFAX-SAPAD, russ.

Die Abgeordneten der Repräsentantenkammer der Nationalversammlung Weißrusslands, Walerij Frolow, Wladimir Parfenowitsch und Sergej Skrebez setzen den Hungerstreik fort, in den sie am Donnerstag (3.6.) getreten waren. Am Freitagmorgen (4.6.) teilte Sergej Skrebez mit, dass die hungernden Abgeordneten die Nacht in ihren Büros verbracht haben und auch am Wochenende dort bleiben wollen. (...) Er sagte ferner, dass er und seine Kollegen hungern werden, "solange die Kräfte ausreichen". Die Streikenden wollen mit der Aktion Änderungen an den Wahlbestimmungen der Republik herbeiführen. Bei den Änderungen gehe es um die Bildung der Wahlkommissionen, die ihrer Meinung nach "offen und begreiflich für einen jeden Bürger sein und garantieren muss, dass verschiedene politische Parteien und Bewegungen teilnehmen können". Sie fordern außerdem, die Vollmachten der Beobachter zu erweitern und die vorzeitige Wahlabstimmung abzuschaffen. Die Abgeordneten fordern ferner, den ehemalige Minister für Außenwirtschaftsbeziehungen und ehemaligen Botschafter Weißrusslands in Lettland, Michail Marynitsch, zu entlassen, der derzeit im Untersuchungsgefängnis des KGB inhaftiert ist, weil er beschuldigt wird, das Strafgesetzbuch verletzt zu haben. (...) (lr)