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Politik

Polizei veröffentlicht Video von Verdächtigem

30. September 2016

Die Polizei bittet die Öffentlichkeit nach dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in Sachsens Landeshauptstadt um Hilfe. Das Bekennerschreiben erwies sich als Fälschung.

Deutschland Dresden - Fahndungsfotos nach Anschlag auf Moschee veröffentlicht
Das Fahndungsfoto der Polizei Dresden Bild: picture-alliance/dpa/Polizeidirektion Dresden

Nach den Sprengstoffanschlägen Anfang der Woche und dem Fund einer Bombenattrappe in Dresden ist die Sicherheitslage vor den Einheitsfeiern angespannt. Die Polizei veröffentlichte jetzt Fotos und ein Video einer Überwachungskamera von einem mutmaßlichen Täter. Die Bilder zeigen eine schlanke und mit hellblauer Jacke bekleidete Person, die einen Motorradhelm mit offenem Visier und einen Rucksack trägt und rauchend auf einem Bürgersteig entlangläuft. Das Gesicht ist nicht zu erkennen. Der Verdächtige habe sich über längere Zeit im Bereich der Moschee aufgehalten, teilten Generalstaatsanwaltschaft und Operatives Abwehrzentrum mit.

Am Montagabend waren innerhalb kurzer Zeit zwei Sprengsätze vor der Tür einer Moschee und auf der Terrasse des Kongresszentrums explodiert, wo am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober der Empfang des Bundespräsidenten ausgerichtet wird. Verletzt wurde niemand. Die Sicherheitskräfte gehen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus.

Bekennerschreiben ist ein Fake

Am Donnerstag wurde eine Bombenattrappe entdeckt. Ob der Fund mit den Sprengstoffanschlägen in Zusammenhang steht, wird laut Generalstaatsanwaltschaft noch geprüft. "Die Bombenattrappe war so arrangiert, dass sie von demjenigen, der sie findet, für eine Bombe gehalten werden musste", erklärte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Wolfgang Klein. Nach dem Fund an der Marienbrücke hatte die Polizei auch andere Brücken und Gebäude in der Stadt kontrolliert, aber nichts Verdächtiges mehr gefunden. Man sei aber weiter "sensibilisiert". Schon nach den Anschlägen vom Montag waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt verschärft worden.

Das später aufgetauchte Bekennerschreiben entpuppte sich - wie schon zuvor vermutet - als Fälschung. Zu dieser Einschätzung kamen Spezialisten nach eingehender Prüfung, wie Klein weiter bekannt gab. Wer dahinter stecke, sei noch nicht bekannt.

Gauck und Merkel in Dresden

Die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit beginnen am Samstag in Dresden. Am Montag werden auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel in der sächsischen Landeshauptstadt erwartet.

Die Freiterrasse des Congress Centers bleibt bis nach den Einheitsfeiern gesperrt Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Die Innenstadt ist bereits komplett gesperrt. 2600 Beamte sind in Uniform oder zivil unterwegs. Ein linkes Bündnis hat angekündigt, die Feiern zu stören. Neben einer Demonstration am Sonntag seien auch "dezentrale Proteste" am Montag geplant, kündigte "Solidarity without limits" an. Die Gruppe, die sich selbst als linksradikal bezeichnet, wendet sich unter anderem gegen den erstarkenden Nationalismus und Rassismus.

Auch die fremden- und islamfeindlichen selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) und das inzwischen mit ihnen verfeindete Bündnis "Festung Europa" haben für Montag Kundgebungen und Proteste in Dresden angekündigt.

se/djo (dpa, mdr, afp)

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