1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Drohne soll Al-Kaida-Vize getötet haben

27. Februar 2017

Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, doch die Indizien verdichten sich: Bei einem Drohnenangriff in Syrien soll die Nummer zwei des Terrornetzwerks Al-Kaida getötet worden sein.

Symbolbild US Drohne
Bild: picture alliance/AP Photo/S. Helber

Es wäre ein schwerer Schlag für das Terrornetzwerk: Abu al-Khair al-Masri sei in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens von der US-geführten internationalen Koalition getötet worden, meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Es handele sich um den Stellvertreter von Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri. Auch syrische Nachrichtenseiten melden den Tod des hochrangigen Al-Kaida-Anführers. Bilder im Internet zeigen ein teilweise zerstörtes Auto.

Der 59 Jahre alte Ägypter soll sich seit längerem in Syrien aufgehalten haben. Nach Angaben der Denkfabrik Soufan Group war Al-Khair ein enger Vertrauter des 2011 getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden und mit einer Tochter von ihm verheiratet. In einem Haus Al-Khairs in Kabul seien Anführer des Terrornetzwerks einst über die Pläne für die Angriffe vom 11. September 2001 informiert worden. Nach Jahren unter Hausarrest im Iran kam er demnach Ende 2015 wieder frei.

Eine schwere Hypothek für Genf

Die Luftangriffe auf die syrischen Rebellengebiete belasten die Genfer Syrien-Gespräche. Bei der Bombardierung der Stadt Ariha im Nordwesten des Bürgerkriegslandes kamen mindestens 13 Menschen ums Leben. Bei den meisten Opfern handele es sich um Zivilisten, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle, deren Angaben sich nicht immer überprüfen lassen. Die zivilen Rettungshelfer Weißhelme zählten mehr als 20 Verletzte. Bilder zeigen Häuser in Trümmern.

Bild: picture alliance/abaca/M. Amin Qurabi

Oppositionsmedien des Landes machen syrische Flugzeuge für die Angriffe verantwortlich. Andere Aktivisten beschuldigen die russische Luftwaffe. In dem Bürgerkriegsland gilt seit Ende Dezember eine von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe. Ausgenommen von ihr sind die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und andere Extremisten wie die Al-Kaida-nahe Fatah-al-Scham, die frühere Al-Nusra-Front.

Russland wolle sich für Fortschritte bei den Friedensverhandlungen einsetzen, berichten Diplomaten in Genf. Der russische Vizeaußenminister Gennadi Gatilow wolle möglicherweise direkt mit dem Syriengesandten der Vereinten Nationen, Staffan de Mistura, beraten. Die UN haben bereits mehrfach versucht, den seit 2011 währenden gewaltsamen Konflikt politisch zu lösen.

rb/jj (afp, ap, dpa)

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen