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Drohnen-Abwehr: Bundeswehr soll schießen dürfen

Veröffentlicht 27. September 2025Zuletzt aktualisiert 27. September 2025

Aufspüren, abfangen, abschießen: Bundesinnenminister Dobrindt möchte konsequent gegen gefährliche Flugobjekte vorgehen. Dänemark meldet derweil eine Drohnen-Sichtung über seiner größten Militärbasis.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bei einem Pressestatement
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) strebt "klare rechtliche Rahmenbedingungen" bei der Drohnen-Abwehr anBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Nach der Sichtung von "Drohnenschwärmen" über dem norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein in der Nacht zum Freitag sieht Bundesinnenminister Alexander Dobrindt eine gestiegene Gefahr für die Sicherheit in Deutschland. "Es gibt eine Bedrohung, die durchaus auch als hoch eingestuft werden kann", sagte Dobrindt bei einem Pressestatement am Samstag in Berlin. Diese Bedrohung sei eine "abstrakte, aber im Einzelfall ist sie dann natürlich auch wieder sehr konkret". Grundsätzlich gebe es bei Drohnenüberflügen einen "Spionageteil, der offensichtlich damit verbunden ist".

Auch vor dem Hintergrund mehrerer Drohnen-Vorfälle in Deutschlands Nachbarländern kündigte der Innenminister an, die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden in dem Bereich neu strukturieren zu wollen. So müsse die Bundeswehr rechtlich in die Lage versetzt werden, in Abstimmung mit der Polizei Drohnen aufspüren, abfangen und auch abschießen zu dürfen.

Deutschland: Luftsicherheitsgesetz wird angepasst

Eine entsprechende Neufassung des Luftsicherheitsgesetzes wolle sein Ministerium noch in diesem Herbst vorlegen. "Es geht darum, dass wir vorbereitet sind, dass die kritische Infrastruktur und große Menschenansammlungen geschützt werden", erklärte Dobrindt. Er sprach von einem "Wettrüsten zwischen Drohnenbedrohung und Drohnenabwehr".

Über bestimmten Gebieten wie Flughäfen gilt in Deutschland ohnehin ein generelles Flugverbot für Drohnen Bild: Marijan Murat/dpa/picture alliance

Dobrindts Plan umfasse auch technische und operative Maßnahmen wie die Erkennung, Klassifizierung und elektronische Abwehr von Drohnen, berichtete die "Bild"-Zeitung ergänzend. Dazu zählten etwa Störsender oder Systeme zur Übernahme der Steuerung unbemannter Flugobjekte.

Dänemark: Drohnen-Sichtung über Militärbasis Karup

Dänemark meldete am Samstag einen weiteren Drohnen-Vorfall. Über der Militärbasis Karup, der größten des Landes, seien am Freitagabend mehrere Stunden lang ein bis zwei nicht identifizierte Drohnen gesichtet worden, teilte ein Polizeisprecher mit. "Wir haben sie nicht abgeschossen." Woher die Flugobjekte kamen, ist unklar.

In den vergangenen Tagen hatte es in Dänemark bereits mehrere Drohnen-Sichtungen an Flughäfen und dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup gegeben. Regierungschefin Mette Frederiksen sprach wohl mit Blick auf den Ukraine-Krieg von "hybriden Angriffen". Russland wies jegliche Verwicklung zurück.

Dänemarks Ministerpräsidentin Frederiksen mit Soldaten der Militärbasis Karup (2024)Bild: Mikkel Berg Pedersen/Ritzau Scanpix/AFP

Vor gut zwei Wochen waren etliche russische Drohnen in den Luftraum Polens eingedrungen, das Verteidigungsbündnis NATO schoss einige davon ab. Auch aus Rumänien wurde über das Eindringen von Drohnen berichtet. Die Europäische Union will angesichts der Vorfälle den Aufbau eines Abwehrsystems - eines sogenannten Drohnenwalls - vorantreiben.

wa/pgr/hf (afp, rtr, dpa)

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