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PanoramaDeutschland

Drohnenalarm in München: Reisende stranden am Flughafen

3. Oktober 2025

Nach Drohnensichtungen am Flughafen München kam es am Donnerstagabend zu erheblichen Einschränkungen. Tausende Passagiere waren betroffen, Flüge wurden umgeleitet. Seit dem Morgen läuft der Betrieb wieder regulär.

Blick auf die Anzeigetafel im Termin des Münchener Flughafens (03.10.2025)
Abflughalle in München (Freitag früh): Am Morgen lief der Flugverkehr wieder anBild: Ayhan Uyanik/REUTERS

Am Donnerstagabend war Deutschlands zweitgrößter Airport und internationales Drehkreuz mit Zielen in 65 Ländern vollständig stillgelegt worden. Grund: Drohnen waren sowohl im Umfeld als auch über dem Gelände des Flughafens München im süddeutschen Bundesland Bayern gesichtet worden.

Eine Gefahr besteht mittlerweile nicht mehr. Deshalb ist der Betrieb an diesem Freitagmorgen wieder regulär angelaufen. Wie der Airport mitteilte, sind seit 5.00 Uhr alle Starts und Landungen am MUC planmäßig möglich.

Hunderte Reisende übernachten auf Feldbetten

Die Folgen für Reisende waren erheblich: 17 Flüge konnten nicht mehr abheben, rund 3000 Passagiere waren betroffen. 15 ankommende Maschinen wurden nach 22.15 Uhr nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet.

Nach Angaben des Flughafens sollen die ausgefallenen Verbindungen an diesem Freitag nachgeholt werden. Ein Fluggast berichtete der Deutschen Presse-Agentur, dass seine Maschine bereits auf der Startbahn gestanden habe, dann aber wieder zum Terminal zurückgerollt sei.

Gestrandete Passagiere mussten die Nacht auf Feldbetten verbringenBild: Jason Tschepljakow/dpa/picture alliance

Da am Münchner Flughafen zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr regulär ein Nachtflugverbot gilt, mussten hunderte Passagiere die Nacht auf Feldbetten in den Terminals verbringen. Der Betreiber stellte Decken, Getränke und Snacks bereit. Einige Fluggäste wurden auch in Hotels untergebracht.

Täter wurden nicht gefunden

Nach mehreren Hinweisen auf Drohnenflüge in der Nähe des Airports hatte die Deutsche Flugsicherung am späten Abend beide Start- und Landebahnen gesperrt. Landes- und Bundespolizei durchsuchten das Gelände nach Flugobjekten und Verdächtigen - jedoch ohne Erfolg.

Vorfeld-Parkpositionen am MUC: Noch ist unklar, wie viele Drohnen es waren und wer sie gestartet hatBild: Ayhan Uyanik/REUTERS

Der Vorfall fällt mitten in die Zeit des Münchner Oktoberfests, zu dem Millionen Besucher aus aller Welt anreisen. Auch sie könnten durch die Einschränkungen im Flugverkehr betroffen sein.

"Trotz umfangreicher Fahndungsmaßnahmen konnte bislang kein Verursacher identifiziert werden", sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Nachrichtenagentur AFP. Das Gelände sei mit einem Polizeihubschrauber aus der Luft abgesucht worden, ohne Ergebnis. Unklar blieb zunächst, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte und ob eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr bestand.

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, sprach von einem Warnsignal: "Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie verletzlich der Luftverkehr gegenüber illegalen Drohnenflügen ist. Der Luftverkehr braucht klare Zuständigkeiten und eine schlagkräftige Drohnendetektion und Abwehr."

Zunehmende Vorfälle mit Drohnen

Erst vergangene Woche waren Drohnen über dem norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein gesichtet worden, unter anderem über einem Kraftwerk in Kiel. Die Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelt wegen "sicherheitsgefährdenden Abbildens". Auch in Dänemark hatten Drohnen zuletzt mehrfach den Luftverkehr gestört.

Flughafen Kopenhagen (am 22.09.2025) Stillstand nach DrohnensichtungenBild: Steven Knap/AP Photo/picture alliance

Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen. Allein bis Ende August seien im laufenden Jahr 144 Beeinträchtigungen durch Drohnen registriert worden. 

Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99. Allein am Flughafen Frankfurt am Main (IATA-Code FRA), dem größten deutschen Drehkreuz, wurden in diesem Jahr bereits 35 Beeinträchtigungen gezählt.

pgr/AR (afp, dpa)

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