Drohnenattacken auf Industrieanlagen in Tatarstan
2. April 2024Bei Drohnenangriffen auf die russische Teilrepublik Tatarstan sind nach unterschiedlichen Agenturangaben bis zu sieben Menschen verletzt worden. Ziele seien Industrieanlagen in den Städten Jelabuga und Nischnekamsk gewesen, teilte Republikschef Rustam Minnichanow auf seinem Telegram-Kanal mit. Der "technologische Prozess" der Unternehmen, wie er es nannte, sei aber nicht gestört worden. In russischen Medienberichten war die Rede von drei mutmaßlich ukrainischen Drohnen, die die Region etwa 1200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt angegriffen hätten.
In Jelabuga explodierten nach russischen Angaben zwei Drohnen dicht bei einem Studentenheim. Videos in Telegram-Kanälen zeigen, wie sich Menschen angesichts der Explosionen zu Boden werfen. Nach früheren ukrainischen Angaben werden in einer Sonderwirtschaftszone in Jelabuga Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Shahed produziert. Die Studenten einer technischen Hochschule arbeiten in dieser Fabrik.
In der zweiten angegriffenen Stadt Nischnekamsk gibt es große Ölverarbeitungsanlagen des regionalen Ölkonzerns Tatneft. Die Drohnen seien jedoch durch ein Störsystem neutralisiert worden. Ihr Absturz habe keine Schäden angerichtet, erklärten lokale Behörden.
Keine Informationen über Startpunkt der Drohnen
Es gab zunächst keine Informationen darüber, ob der Angriff von russischem oder ukrainischem Territorium gestartet wurde. Sollte sich bestätigen, dass die Drohnen von der Ukraine aus gestartet wurden, wäre dies einer der am weitesten von der Grenze entfernten Angriffe in Russland. Kiew hat mehr als zwei Jahre nach Beginn der russischen Offensive in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf Russland verstärkt, insbesondere auf Energieinfrastruktur.
Russland seinerseits setzte nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht auf Dienstag zehn Shahed-Drohnen gegen die Ukraine ein. Davon seien neun abgeschossen worden, hieß es. Ziel der Attacken sei Energieinfrastruktur in den Regionen Dnipropetrowsk und Kirowohrad gewesen. Einzelheiten wurden nicht bekannt.
sti/pg (afp, dpa rtr)