Unser Gehirn tanzt synchron mit dem Bass +++ Was ist Phantomgestank? +++ Beziehungsstreit macht krank +++ Die DW Gesundheits-News der Woche im Überblick
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Warum tanzen wir?
Musik gibt es in fast allen Kulturen der Welt, und oft wollen wir dazu tanzen. Doch was ist diese treibende Kraft in der Musik, die uns dazu bringt die Hüften zu schwingen, herumzuwirbeln und mit dem Kopf im Takt zu nicken?
Forscher in Australien haben untersucht, wie unser Gehirn niederfrequente Töne – also den Bass – in Liedern verarbeitet. Versuchspersonen hörten sich hochfrequente und niederfrequente Töne an. Dabei beobachteten die Forscher die Gehirnaktivität im Elektroenzephalogramm (EEG).
Die Gehirnaktivität der Probanden schien sich auf den Bass einzustellen und zu synchronisieren. Je mehr Bass ein Lied hatte, desto mehr wollten die Probanden dazu tanzen. Wer also bei der nächsten Party etwas Schwung in die Bude bringen will, wählt am besten ein Lied mit viel Bass!
Was stinkt hier so?
Menschen, die Phantomgestank erleben, riechen Dinge, die nicht existieren – ob verkohlte Haare, verrottender Müll oder Aschenbecher. Phantomgestank kann das Leben von Betroffenen stark beeinflussen, denn er kann ihr Essverhalten verändern oder sie davon abhalten Feuer, faulendes Essen oder andere wirklich existierende Warnsignale zu riechen.
US Forscher untersuchten die Daten von über 7000 Menschen und fanden heraus, dass mehr Menschen Phantomgestank wahrnehmen als bisher gedacht. Jeder 15. über 40 Jahren ist betroffen und Frauen zweimal häufiger als Männer.
Der größte Risikofaktor war eine schlechte Gesundheit, gefolgt von Mundtrockenheit und früheren Kopfverletzungen. Auch Raucher hatten ein höheres Risiko Phantomgestank zu erleben. Obwohl die Forscher nicht wissen, wie Phantomgestank entsteht, glauben sie, dass möglicherweise hyperaktive Geruchssinneszellen in der Nase eine Rolle spielen.
Feindselige Beziehungen machen krank
Dein Lebensstil – ob Deine täglichen Yogaübungen oder die neuste Diät – beeinflusst den Darm und somit die Gesundheit. Doch auch Feindseligkeit in einer Beziehung kann dem Darm schaden und zum sogenannten "Leaky Gut Syndrome" führen. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Ohio.
"Leaky Gut" heißt übersetzt „durchlässiger Darm". Dabei entstehen Löcher in der Darmwand. Sie dazu führen, dass Bakterien und Toxine in die Blutbahn gelangen und Entzündungen und Krankheiten im Körper auslösen.
Die Forscher fragten verheiratete Paare worüber sie am meisten stritten. Die Antwort: Geld und Schwiegereltern. Danach wurden die Paare 20 Minuten alleine gelassen um über diese Themen zu diskutieren.
Menschen, die sich ihrem Partner gegenüber feindselig benahmen, hatten ein höheres Risiko für "Leaky Gut Syndrome" und mehr Entzündungsmarker im Blut. Diese Ergebnisse zeigen, dass Stress in Beziehungen krank machen kann.
Vor dem Training essen oder fasten?
Vor dem Training zu frühstücken, unterstützt die Verdauung und hilft sogar dabei, mehr Kalorien beim Sport zu verbrennen, so das Ergebnis einer Studie aus England. Probanden mussten nach einem Haferbrei- und Milch-Frühstück eine Stunde Fahrradfahren. Die Forscher untersuchten daraufhin ihren Blutzucker und wie viele Kohlenhydrate verbraucht wurden.
Vor dem Training zu frühstücken ist besser als zu fasten und nach dem Sport zu essen: Mehr Kalorien wurden während des Trainings verbraucht und auch mehr Kohlenhydrate abgebaut. Der Blutzucker war auch nach der zweiten Mahlzeit des Tages noch niedrig.
Von Superfoods und Superkräften
Avocados, Chia-Samen, getrockneten Beeren und Co. machen derzeit als Superfoods Karriere. Aber was versprechen wir uns eigentlich von den exotischen Lebensmittel? Hier unsere zehn Favoriten.
Bild: Fotolia/S.HarryPhotography
Açai
Açai kommt aus Südamerika. Ganz langsam hat sich sie sich als Geheimtipp auf der ganzen Welt verbreitet, denn sie macht - so sagt man - schlank. Außerdem soll sie wegen ihrer reichlich enthaltenen Antioxidantien ein Jungbrunnen sein und Falten vorbeugen. Sportler versprechen sich durch die kleine, blaue Power-Frucht - zum Beispiel in solch einer Açai-Bowl - einen extra Energieschub.
Bild: DW/H. Fuchs
Avocado
Die Avocado gehört zu den fettreichsten Früchten der Welt, was sie aber nicht zum Dickmacher macht. Denn bei ihrem Fett handelt es sich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Daneben enthält die birnenförmige Frucht viele Vitamine, die gut für Haut und Haare sein sollen, fürs Immunsystem - und die Nerven.
Bild: Fotolia/fredredhat
Chia-Samen
Die kleinen Samen werden als echte Alleskönner beworben: Sie besitzen einen hohen Proteingehalt und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Mayas und Azteken sollen das schon vor 5000 Jahren zu schätzen gewusst haben. Allerdings sind die kleinen Samen nicht wirklich lecker, sondern eher geschmacksneutral. Chia-Fans essen sie als Pudding, Gel oder pur - einfach übers Essen gestreut.
Bild: Colourbox
Goji-Beeren
Superlative lassen sich bei Superfoods wohl kaum vermeiden, deshalb hier der nächste: Die Goji-Beere gehört angeblich zu den gesündesten Früchten der Welt. Sie soll das Immunsystem und Herz stärken, bei Bluthochdruck helfen, Energie spenden - und jung halten, zum Beispiel gut für Augen und Haut sein.
Bild: imago/Xinhua
Grünkohl
Ganz langsam mausert sich der Grünkohl auch bei uns vom Außenseiter zum Trendgemüse. In den USA hat der Grünkohl - Kale - schon länger einen guten Ruf. Es gibt Kale-Smoothies, Kale-Salad, Kale-everything. Grünkohl ist eine Vitaminbombe: 100 Gramm reichen aus, um unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Dazu kommt reichlich Vitamin A und Mineralstoffe wie Eisen und Calcium.
Bild: picture alliance/dpa
Heidelbeeren
Die Saison der dunkelblauen Beeren beginnt hierzulande im Juli. Heidelbeeren gelten als entzündungshemmende Vitaminbomben. Schon die alten Griechen und Römer sollen sie gegen Darmerkrankungen eingesetzt haben. Im Gegensatz zu der südamerikanischen Açai-Frucht haben sie nur wenig Kalorien und kaum Fett. Aber: Sie sollen denselben Anti-Aging-Effekt haben.
Bild: picture-alliance/dpa
Ingwer
Bei Magen-Darm-Erkrankungen wirkt der Ingwer vor allem durch seinen wärmenden Effekt. Dadurch soll die Durchblutung im Darm verbessert werden. Entzündungen können abheilen, die Darmschleimhaut erholt sich. Getrocknet kommt die wärmende Wirkung vom Ingwer besser zur Geltung. Wenn er frisch ist, kommt eher seine Schärfe zum Tragen, was zum Beispiel zur Abwehrstärkung besonders wichtig ist.
Bild: Fotolia/kostrez
Kurkuma
Kurkuma ist seit Jahrtausenden eines der wichtigsten indischen Gewürze, unter anderem Bestandteil von Currypulver. Die ingwerähnliche Pflanze gilt als heilig und gehört an fast jedes Essen, da es die Speisen bekömmlicher macht und die Verdauung fördert. Doch Kurkuma soll noch mehr können: den Cholesterinspiegel senken, antioxidativ wirken und gut gegen Entzündungen sein.
Bild: picture-alliance/Arco Images GmbH
Mandeln
Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte täglich ein paar Mandeln knabbern. Das soll Hungerattacken vorbeugen, sich positiv aufs Herz auswirken und das Risiko für Diabetes Typ 2 und Alzheimer mindern. Außerdem ist das Fett der Mandel ebenso wie das der Avocado: von der guten Sorte!
Bild: Fotolia
Quinoa
Der aus Südamerika stammende Quinoa (ausgesprochen "kienwah") wird auch Inka-Korn, Anden-Hirse oder Peru-Reis genannt. Er gilt als eine der wohl besten pflanzlichen Eiweißquellen weltweit. Die kleinen Körner enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, krankheitsbekämpfende Antioxidantien, sind glutenfrei und reich an Mineralien.