DW Gesundheits-News: Was macht Stress mit den Augen?
Larissa Warneck
27. Juni 2018
Stress kann für unsere Augen richtig gefährlich werden +++ Auch gutes Cholesterin schadet dem Herzen +++ Neues Antibiotikum gegen MRSA entdeckt +++ Die DW Gesundheits-News der Woche im Überblick!
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Stress schadet den Augen
Unsere Augen müssen jeden Tag ziemlich viel über sich ergehen lassen –flackernde Computerbildschirme, grelle Neonröhren und fliegenden Dreck und Pollen. Doch nicht nur die Umwelt kann unseren Augen schaden, sie können auch von Innen beeinflusst werden.
Eine neue Studie von Forschern der Universität Magdeburg hat gezeigt, dass psychische Belastung und Stress zu einem Sehverlust führen können. Dauerhaft mentaler Stress erhöht nämlich den Spiegel des Stresshormons Cortisol, das unser Nervensystem beeinflusst und deswegen auch unser Gehirn und Sehvermögen beeinträchtigt.
Dies könne zu gefährlichen Augenkrankheiten wie Glaukom, altersbedingter Makuladegeneration oder optischer Neuropathie führen, so die Forscher. Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress nicht nur eine Konsequenz von Sehverlust ist, sondern auch die Ursache sein kann, betonen die Forscher. Das müsse man sehr ernst nehmen.
Ihre Empfehlung: Auf die Augen und den Körper achten. Ihnen Ruhepausen gönnen und versuchen, sich regelmäßig zu entspannen. Nach einem langen Arbeitstag können dabei Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder Yoga helfen, so die Forscher.
Ist gutes Cholesterin schlecht fürs Herz?
Unsere Cholesterinwerte werden normalerweise aufgeteilt in "gutes" Cholesterin, also HDL-Cholesterin und "schlechtes" Cholesterin, LDL-Cholesterin. Wenn Menschen von hohen Cholesterinwerten sprechen, meinen sie normalerweise das schlechte LDL-Cholesterin, das zu Arteriosklerose führt und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöht.
HDL-Cholesterin wurde bis jetzt immer als ein lebenswichtiger Bestandteil der Zellmembran und zellulärer Prozesse gesehen. Doch kürzlich haben Forscher in Japan herausgefunden, dass stark erhöhte HDL-Cholesterinwerte das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöhen können.
Zwölf Jahre lang untersuchten sie über 43.000 Menschen im Alter von 40-89 Jahren. Sie fanden heraus, dass Menschen mit HDL-Cholesterinwerten über 90 mg/dl ein 2,4-fach erhöhtes Risiko hatten an Arteriosklerose zu sterben als Menschen mit normalen HDL-Cholesterinwerten (40-59 mg/dl). Auch zeigte ihre Ergebnis, dass extrem hohe HDL-Cholesterinwerte für Menschen, die häufig Alkohol tranken, am gefährlichsten waren.
Neues Antibiotikum gegen multiresistentes MRSA
Multiresistente Keime sind mittlerweile eine drohende Gefahr in Krankenhäusern geworden. Die übermäßige Nutzung von Antibiotika hat dazu geführt, dass immer mehr Bakterien resistent sind und nicht bekämpft werden können.
Der Krankenhauskeim Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, kurz MRSA, ist einer davon. Beim Menschen kann er starke Infektionen auslösen, die sogar zum Tod führen können. MRSA ist extrem schwer zu behandeln da er gegen zahlreiche gängige Antibiotika resistent ist.
Nun haben Forscher der Technischen Universität in Berlin ein neues Antibiotikum entdeckt, das gegen multiresistente Bakterien, wie MRSA, Wirkung gezeigt hat. Das Forscherteam isolierte ein bioaktives Molekül von Microbacterium aborescens Kulturen, das sie Microvionin nannten. Es gehört zu der Gruppe der Lipopeptid-Antibiotika.
Die Forscher hoffen, dass sie in Zukunft ein Medikament gegen MRSA herstellen und die Zahl der Infektionen in Krankenhäusern minimieren können.
Lebensmittel-Mythen: Allheilmittel oder Teufelszeug
Was heute noch als supergesund gilt, ist morgen schon gesundheitsschädlich - oder umgekehrt. Hier sehen Sie, was Sie meiden oder besonders häufig zu sich nehmen sollten - je nachdem, wann sie sich umhören.
Bild: picture-alliance/dpa/T. Hase
Noch Lust auf Zimtsterne?
Zimt ist ungesund! Einer seiner Inhaltsstoffe, Kumarin, kann in hohen Konzentrationen Leber- und Nierenschäden verursachen. Wer sich umschaut, wird erstaunlich viele Lebensmittel finden, die er besser meidet. Andere wiederum gelten als Wundermittel gegen alle möglichen Arten von Krankheiten - heute zumindest. Denn das kann sich schnell ändern. Erinnern Sie sich mit uns!
Bild: picture-alliance/dpa
Schwarzes Übel oder Wunderwasser?
"Kaffee löst Krebs aus", "Kaffee schädigt die Nerven", "Kaffee bringt den Flüssigkeitshaushalt durcheinander" - kurzum: Kaffee ist ungesund. So hieß es lange Zeit. Jetzt wissen wir: Kaffee ist viel besser als sein Ruf. Vielleicht kann er einigen Krebsarten sogar vorbeugen.
Bild: picture-alliance/dpa/T. Hase
Im Wein liegt die Einbildung
Alkohol ist gar nicht gut - aber Rotwein enthält viele wundervolle Moleküle, die als besonders gesund gelten, Resveratrol etwa, und Anthocyane. Also was jetzt? Trinken oder lieber nicht? Epidemiologische Langzeitstudien mit Freiwilligen liefern (vielleicht) die Antwort: Ein Glas Rotwein am Tag scheint gut oder zumindest ungefährlich zu sein. Mehr nicht. Also kein Grund, sich zu besaufen!
Bild: Beboy/Fotolia
Butter versus Margarine
Vor Jahren rieten uns Medizinexperten, bloß keine Butter zu essen, sondern zu Margarine zu greifen. Der Butterersatz enthält schließlich viel weniger gesättigte Fettsäuren als das Original-Milcherzeugnis. Dann aber warnten andere, Margarine sei ein ungesundes, weil unnatürliches Produkt, voller Chemie, zusammengepantscht von der Lebensmittelindustrie. Sei´s drum...
Bild: picture-alliance/dpa
Ein natürlicher Feind
Wenn jemand an einem Herzinfarkt starb, dann war ganz klar Cholesterin schuld. Schließlich verstopft es die Blutgefäße. Als besonders gefährlich galten Eier, Käse und Fleisch. Aber der Körper braucht Cholesterin und stellt es sogar selber her. Auch gibt es "gutes" und "schlechtes" Cholesterin. Heute hat das Biomolekül sein Bösewicht-Image zu einem großen Teil abgelegt.
Bild: picture-alliance/dpa
In Chips, Chinaessen und Tütensuppen
Glutamat - nein bloß nicht! Der Geschmacksverstärker gilt als gefährlich - und das nicht nur, weil die Industrie damit vielleicht weniger hochwertige Produkte aufpeppen kann. Nein, Glutamat soll auch das Chinarestaurant-Syndrom auslösen, mit Schwitzen, Zittern und Taubheitsgefühlen. Komisch nur, dass kontrollierte Studien das niemals nachweisen konnten.
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Eingefrorene Argumente
Viele Menschen verteufeln noch heute Tiefkühlgemüse. Es ging das Gerücht um, dass es weniger Vitamine enthalte als frisches Grünzeug. Stattdessen ist es genau umgekehrt: Die gefrorene Variante ist nährstoffreicher, weil sie sofort nach der Ernte schockgefroren wird und nicht noch tagelang an der Luft herumliegt. Doch einmal aufgekommen, hält sich so ein Gerücht hartnäckig.
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Die allmächtigen Wunderstoffe im Fisch
Noch vor kurzem hieß es, Omega-3-Fettsäuren schützen vor so ziemlich jeder Krankheit: Krebs, Herz-, Kreislaufkrankheiten, sogar Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Depressionen. Gesundheitsexperten rieten uns, täglich Omega-3-Fettsäure-Kapseln zu schlucken. Jetzt wissen wir: Ja, diese Fettsäuren sind für einige Stoffwechselfunktionen wichtig. Aber Wunder bewirken können sie nicht.
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Zu viel von etwas Gutem kann schlecht sein
Vitamine sind lebensnotwendig. Was also sollte gesünder sein, als jeden Tag Vitaminkapseln zu schlucken? Vor allem Vitamin C sollte uns vor allen Krankheiten bis hin zum gewöhnlichen Schnupfen schützen. Studien konnten das aber nicht bestätigen - im Gegenteil: Inzwischen besteht der Verdacht, dass Vitaminkapseln dem Körper sogar schaden. So heißt es zumindest heute...
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Trinken, bevor der Durst kommt - und warum?
Mutter Natur hat etwas Tolles erfunden: Wenn unser Körper Flüssigkeit braucht, werden wir durstig. Aber dann brachte jemand die Theorie auf, dass man schon vorher trinken muss. Mindestens drei Liter Flüssigkeit am Tag. Das hat vielleicht seinen Ursprung darin, dass viele Menschen im Alter ihr Durstgefühl verlieren. Bei den meisten von uns funktioniert es aber gut genug.
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Ist Milch schädlich?
Milch enthält Kalzium, ist gut für die Knochen und stärkt das Immunsystem - so sagt man. Ein wahres Wunder der Natur. Eine schwedische Langzeitstudie fand aber: Menschen, die viel Milch trinken, sterben früher. Ist der Zucker Galactose schuld? Niemand weiß es. Es heißt also: abwarten und Tee (oder Milch) trinken.
Teufelsweizen
Hier ist noch ein Bösewicht: Weizen. Viele Internetseiten warnen vor seinen Gefahren: "Er sorgt dafür, dass sich unser Körper entzündet, dass unsere Gedärme undicht werden und wir autoimmunkrank werden." Laut einigen Ärzten (und gleichzeitig Buchautoren) kann Weizen auch Glatzen verursachen, Halluzinationen und Selbstmordgedanken. Das ist zwar reine Theorie - aber viele Menschen glauben dran.
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Ausgewogen durchs Leben
Trotz allem ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Statistiken zeigen klar, dass Rauchen, Alkohol, Dicksein und keine Bewegung die größten Killer sind. Und jeden Tag nur Pommes Frites zu essen, kommt sicher nicht gut. Berichte aber, die ein einzelnes Lebensmittel preisen oder es verdammen, sollte jeder kritisch betrachten. Am Ende zählt nur eines: Nicht übertreiben - egal womit.