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Bobs-Gewinner schwer verletzt

Arafatul Islam18. Januar 2013

2012 bekam er den DW-Blogger-Preis "The Bobs" - nun wurde Asif Mohiuddin niedergestochen. Der 29-Jährige schreibt kritisch über religiösen Fundamentalismus. Seine Angreifer vermutet er in den Reihen der Islamisten.

Asif Mohiuddin auf der Intensivstation eines Krankenhauses (Foto: Babu Ahmed/DW)
Bild: Babu Ahmed

Asif Mohiuddin wurde in der Hauptstadt Dhaka von drei unbekannten Männern in der Nähe seines Büros angegriffen. Nach der Notoperation hat sich sein gesundheitlicher Zustand stabilisiert, berichtet der behandelnde Arzt Haridas Saha. Dennoch liege er auf der Intensivstation. "Die Operation hat drei Stunden gedauert. Der Patient ist noch nicht außer Lebensgefahr."  Sechs Messerstiche wurden ihm zugefügt, davon zwei im Schulterbereich, so Saha. Er schließe einen vorsätzlichen Tötungsversuch nicht aus. Augenzeugen berichteten, dass es bei den Attentätern um "islamistische Fundamentalisten" in Bangladesch gehandelt habe.

"Sie haben mich schon oft bedroht"

Rund 90 Prozent der mehr als 160 Millionen Einwohner Bangladeschs sind Muslime. Der Islam ist Staatsreligion in dem südasiatischen Land. Das islamische Recht Scharia hat großen Einfluss auf das Rechts- und Gesellschaftssystem Bangladeschs.  

In Dhaka protestieren Mohiuddins Anhänger gegen die AttackeBild: Sharat Chowdhury

Im Gespräch mit der Deutschen Welle macht der 29-jährige Mohiuddin Fundamentalisten für das Attentat verantwortlich. "Meine Blogs haben sie verärgert", sagt er, "sie haben mich schon oft bedroht."

Mohiuddins Blog trägt den Titel "In den Augen der Fundamentalisten" und ist eine der beliebtesten Webseiten in Bangladesch. Der Autor ist bekannt für seine provokative Kritik am religiösen Fundamentalismus. Dafür wurde er 2012 ausgezeichnet mit dem Preis "The Bobs" der Deutschen Welle - einem internationalen Blog-Wettbewerb des deutschen Auslandssenders. Mohiuddin erhielt den Preis in der Kategorie "Best Social Activism Campaign". Die Auszeichnung geht traditionell an Blogger, die sich für mehr Informations- und Pressefreiheit in ihren Heimatländern einsetzen.

"Das können wir nicht akzeptieren"

Ute Schaeffer, Chefredakteurin der Deutschen Welle, zeigt sich über den Vorfall sehr besorgt: "Asif Mohiuddin ist eine Stimme gegen islamistische Extremisten in Bangladesch. Er zählt zu den mutigen Menschen, die die Missstände rund um die Welt anzeigen und gegen Unterdrückung und Hass kämpfen. Blogger wie er werden leider zu oft attackiert, verletzt oder gar getötet. Das können wir nicht akzeptieren!"

Asif Mohiuddin erhielt 2012 den DW-Preis "The Bobs" in der Kategorie "Best Social Activism Campaign"Bild: Asif Mohiuddin

Unterdessen macht sich die Familie des Opfers Sorgen um seine Sicherheit. Mohiuddins Schwester Juella Zabunessa Khan sagt der DW, dass sie keine Unterstützung von der Polizei oder der Regierung erhalte. Sie fordert Personenschutz für ihren Bruder. "Er kann noch einmal Ziel der Fundamentalisten werden. Sie wollen ihn töten."

Auch das "Committee to Protect Journalists" mit Sitz in New York forderte die Regierung in Bangladesch auf, den Angriff auf Mohiuddin gründlich zu untersuchen.

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