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Deutsche ticken wie die Schweizer

Volker Witting, Martin Muno13. Februar 2014

Als die Schweizer Bevölkerung für eine Begrenzung der Zuwanderung stimmte, war die Häme groß - vor allem bei Deutschen. Eine Umfrage der Deutschen Welle ergab aber: Die Deutschen würden fast genauso abstimmen.

Mehrere Autos fahren zum Grenzübergang, der nach Kreuzlingen in der Schweiz führt. Durch die Langzeitbelichtung sind nur die Lichtstreifen der Autos zu sehen. (Foto: Felix Kästle/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

So ticken die Deutschen

01:23

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Wenn die Bundesbürger in einer Volksabstimmung über eine Begrenzung der Zuwanderung nach Deutschland abstimmen könnten, würden sich 48 Prozent für eine Begrenzung der Zuwanderung aussprechen. Mit 46 Prozent sind allerdings fast ebenso viele gegen eine Begrenzung des Zuzugs.

Das Meinungsforschungs-Institut infratest dimap hatte im Auftrag der Deutschen Welle in dieser Woche 1.001 erwachsene Deutsche befragt. Drei Prozent der Bundesbürger äußerten, sie hätten zu dem Thema keine Meinung.

Viele AfD-Anhänger gegen Zuzug

Mit 84 Prozent war die Zustimmung zu einer Begrenzung der Zuwanderung bei Anhängern der europakritischen Alternative für Deutschland (AfD) besonders hoch. Die Anhänger von CDU und CSU stimmten zu 51 Prozent für eine Begrenzung. Besonders niedrig fiel die Zustimmung bei Anhängern von Bündnis 90/Grüne aus (29 Prozent).

Auch lässt sich ein Unterschied zwischen Ost und West feststellen: Die Zuwanderung begrenzen wollen 45 Prozent der Westbürger und 56 Prozent der Ostbürger. Die Umfrage wird im TV-Magazin "Politik direkt" der Deutschen Welle präsentiert.

Knappe Mehrheit in der Schweiz

Anlass der Umfrage war die Volksabstimmung in der Schweiz zur Begrenzung der Zuwanderung am vergangenen Sonntag. Die Schweizer hatten sich mit einer knappen Mehrheit für eine Initiative "gegen Masseneinwanderung" ausgesprochen. Die Zuwanderung in dem Land soll nun schrittweise begrenzt werden.

Die Volksbefragung war von der rechtskonservativen und EU-feindlichen Schweizer Volkspartei (SVP) eingereicht worden. Die Schweizer Regierung hat nun drei Jahre lang Zeit, den Beschluss in ein Gesetz zu gießen und umzusetzen. Das Justizministerium in Bern will bis Ende Juni einen ersten Entwurf vorlegen. Bis Ende des Jahres soll ein Gesetzentwurf vorliegen.

Der Unterschied zwischen beiden Staaten: In der Schweiz ist das Referendum für die Regierung bindend. In Deutschland werden solche Themen nur im Parlament behandelt.

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