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DZ Bank stoppt Agrar-Spekulationen

27. Mai 2013

Finanzwetten auf Mais, Soja oder Weizen stehen im Ruf, die Preise zulasten der Ärmsten nach oben zu treiben. Mit der DZ-Bank trennt sich ein weiteres Institut vom Geschäft mit dem schlechten Image.

Ein sudanesischer Bauer drescht am auf einem Feld nahe der Stadt bei Mukjar in West-Darfur im Sudan Sorgum-Körner (eine Hirseart) (Foto: dpa)
Sudan - Ernte in DarfurBild: picture-alliance/dpa

Die genossenschaftliche DZ Bank steigt aus Spekulationsgeschäften mit Getreide und anderen Agrarrohstoffen aus. Das Frankfurter Zentralinstitut von mehr als 900 Volks- und Raiffeisenbanken bestätigte am Montag entsprechende Informationen der Organisation Foodwatch.

Die Bank verabschiedet sich vom Vertrieb entsprechender Finanzprodukte, stellt die betroffenen Fonds ihrer Tochter Union Investment um und setzt sich zudem für eine schärfere Regulierung der Agrarrohstoffmärkte ein, wie aus einem Brief des DZ- Vorstandsmitglied Lars Hille an Foodwatch hervorgeht. Der Banker spricht sich darin ausdrücklich für eine schärfere Kontrolle der Handelsvolumina und für eine Börsenpflicht der Derivate aus.

Auslöser für Preisspitzen

Kritiker sehen die Finanzprodukte zur künftigen Preisentwicklung der Rohstoffe als einen Auslöser für spekulative Preisspitzen bei Lebensmitteln. Befürworter betonen hingegen die Funktion der Papiere zur Preissicherung. Allerdings ist in den vergangenen Jahren der Derivatehandel mengenmäßig deutlich angestiegen, was auf starke Spekulationen schließen lässt.

Die DZ-Bank folgt mit ihrem Schritt anderen Instituten wie der Commerzbank, mehreren Landesbanken sowie der Dekabank der Sparkassen. In dem Geschäft sei man ohnehin "kein großer Player" gewesen, erklärte am Montag ein Sprecher der DZ-Bank. Foodwatch- Geschäftsführer Thilo Bode kritisierte erneut die Deutsche Bank, die auf das Geschäft nicht verzichten wolle. Sie versuche, die notwendige politische Regulierung der Finanzmärkte mit allen Mitteln zu hintertreiben.

ul/wen (dpa, rtr, afp)

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