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E-Zigaretten: Konsum boomt

20. September 2019

Die Nachfrage in Deutschland steigt kräftig. In diesem Jahr geben Raucher aktuellen Zahlen zufolge rund 25 Prozent mehr für die neuen Glimmstengel aus als im Jahr zuvor. Der Streit über die Gesundheitsfolgen hält an.

München Mann exhaliert den Rauch einer e-Zigarette
Bild: picture-alliance/R. Peters

In diesem Jahr dürfte der Umsatz mit E-Zigaretten und dem Zubehör schätzungsweise 600 bis 650 Millionen Euro betragen. Das gab der "Verband des eZigarettenhandels" in Dortmund bekannt. Dort findet an diesem Wochenende die Fachmesse Intertabac statt. Die Nachfrage nach E-Zigaretten wächst in Deutschland schon seit einigen Jahren deutlich. 2019 läge das Plus diesen Zahlen zufolge bei 25 Prozent im Vergleich zu 2018, so der Verband.

Ganz sicher sind diese Zahlen nicht. Zum Umsatz gibt es nur Schätzungen, da Verkaufsdaten für diese Produkte nicht zentral erfasst werden. Daher gibt es anders als bei Tabakware mit Steuermarken keine klaren Statistiken.

25 Prozent Zuwachs

Das "Bündnis für tabakfreien Genuss" kommt auf andere Werte, aber in ähnlicher Höhe - die Organisation spricht ebenfalls von einem 25-Prozent-Plus beim Umsatz - allerdings liegt die Schätzung hier bei 570 Millionen Euro Umsatz im E-Zigaretten-Handel 2019.

Bei der am Freitag in Dortmund gestarteten Messe Intertabac, die als weltgrößter Branchentreff gilt, spielen Elektrogeräte zum Verdampfen oder Erhitzen eine immer größere Rolle. Allerdings ist in Deutschland der Umsatz mit den neuen Rauchgeräten im Vergleich zur klassischen Zigarette oder Zigarre noch gering. Denn mit Tabakwaren wurde 2018 nach Angaben des Deutschen Zigarettenverbandes ein Umsatz von 26,4 Milliarden Euro gemacht - für Zigaretten, Zigarren, Zigarillos oder Pfeifen gaben die Deutschen also etwa 40 Mal mehr Geld aus als für elektrische Geräte und Liquids. 

Schüler greifen zu

Neue Zahlen aus den USA zeigen aber, dass unter Jugendlichen der Anteil der Raucher von E-Zigaretten steigt. Unter Highschool-Schülern gaben 25 Prozent der Befragten an, im vergangenen Monat an einer E-Zigarette gezogen zu haben. Das sind vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dagegen sank der Anteil klassischer Raucher unter den Schülern von rund 8 Prozent auf 6 Prozent. Die Angaben gehen aus einer Umfrage der Universität Michigan unter 42.000 Schülern hervor.

Verschiedene Modelle von E-Zigaretten in einem Laden in Neu DelhiBild: AFP/P. Singh

Derweil bringen US-Gesundheitsbehörden im Land mehr als 500 Fälle von Atemwegserkrankungen mit dem Konsum von E-Zigaretten in Verbindung. Die Zahlen legten die amerikanischen "Centers for Disease Control and Prevention" am Donnerstag vor. Zwei Drittel der Betroffenen seien zwischen 18 und 34 Jahren alt. In den USA haben inzwischen zwei Bundesstaaten das sogenannte "vaping" untersagt. Hersteller bewerben ihre Produkte damit, dass die Gesundheitsgefahren relativ geringer seien als beim klassischen Rauchen.

Verbot in Indien

Auch Indien verbot in dieser Woche den Verkauf von E-Zigaretten. Indien ist der drittgrößte Tabakproduzent der Welt und exportiert Tabak im Wert von rund einer Milliarde Dollar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO begrüßte den Schritt und teilte mit, nun seien die neuen Rauchprodukte in sechs Ländern der Region verboten. 

In Deutschland sind E-Zigaretten in ihren verschiedenen Formen nicht untersagt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist allerdings daraufhin, sie seien schlecht für die Gesundheit. Behördenchefin Heidrun Thaiss bewertete den E-Konsum als "problematisch, besonders vor dem Hintergrund, dass die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der inhalierten Substanzen weiterhin unklar sind".

ar/tko (dpa, AP) 

 

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