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East Side Gallery in Berlin gerettet

21. November 2018

Investorenprojekte bedrohten in den letzten Jahren den Erhalt der legendären Open-Air-Galerie. Nun gehört die East Side Gallery der Stiftung Berliner Mauer, die den Tourismus rund um das Denkmal professionalisieren will.

Bruderkuss
Bild: picture-alliance/dpa/J. Langley

Künftig soll es keine weiteren Bauprojekte an der mit 1,3 Kilometern weltweit längsten Open-Air-Galerie geben. Die Ansiedlung von Medienunternehmen des Großprojekts Mediaspree, der Bau einer großen Mehrzweckhalle auf der anderen Straßenseite sowie Bürogebäude und ein Wohnturm hatten am Spreeufer seit Beginn der Nullerjahre weitreichende Umstrukturierungen erfordert - und den Erhalt der East Side Gallery bedroht.

Das Mauer-Teilstück sowie die anliegenden Grundstücke wurden nun der Stiftung Berliner Mauer übertragen. Es gebe keinen Bebauungsplan, sagte Stiftungsdirektor Axel Klausmeier am Mittwoch (21. November) in Berlin. Berliner Kultursenator Klaus Lederer sprach von einem "Tag der Freude". Für den Erhalt des Denkmals und die Pflege des Areals stellt Berlin jährlich 250.000 Euro zur Verfügung.

Publikumsmagnet: Rund drei Millionen Besucher kommen jährlich an die East Side Gallery, hier Bild: REUTERS/H. Hanschke

Nach der Maueröffnung hatten im Jahr 1990 118 Künstler aus aller Welt das Mauer-Teilstück bemalt. In den Folgejahren wurden die Kunstwerke saniert, einige verschwanden, neue entstanden. Für internationalen Protest sorgte 2013 die geplante und schließlich durchgeführte Versetzung mehrerer Segmente, um im Zuge eines Bauvorhabens für Luxuswohnungen einen Durchgang zu schaffen.

Zwiespältige Historie

Das Areal soll nun zu einer Gedenk-, Bildungs- und Kunststätte ausgebaut werden. Zwar kommen jedes Jahr rund drei Millionen Besucher an die East Side Gallery, allerdings fehlte es bislang an einer professionellen Infrastruktur. Geplant sei unter anderem eine Ausstellung über die Historie des Ortes, sagte Klausmeier.

Protest gegen die Baumaßnahmen: David Hasselhoff 2013Bild: Getty Images/AFP/O. Andersen

Die zwiespältige Geschichte müsse künftig besser aufbereitet werden: "Einerseits als künstlerisches Zeugnis und Symbol der Freude über die friedliche Überwindung der deutschen Teilung und andererseits als Zeugnis des unmenschlichen Grenzregimes." Allein an diesem Teilstück der Berliner Mauer kamen zwischen 1961 und 1989 mindestens zehn Menschen ums Leben.

Jetzt sollen die Akten gewälzt werden, um besser über die Geschichte des Berliner Mauerdenkmals zu informieren. 

tla/so (mit epd)

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