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Weniger Ebola-Infektionen in Liberia

29. Oktober 2014

Die Ausbreitung der tödlichen Ebola-Infektionen in Liberia verlangsamt sich. Erstmals ist die Zahl rückläufig. Insgesamt ist in Westafrika die Zahl der Ebola-Kranken jedoch weiter gestiegen.

Ein kleiner Junge sitzt auf einem Krankenhausbett in Einem Hospital in Monrovia, Liberia. Auf einem Beistelltisch stehen viele Wasserflaschen. Ein Mann, der in einem Anti-Kontaminationsanzug gekleidet ist, steht an seinem Bett. (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Nach Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit dem Ebola-Virus rückläufig, so der Vizegeneraldirektor Bruce Aylward in Genf. Es gebe einen Rückgang bei der Zahl der Beerdigungen und eine Stagnation bei den positiven Labor-Ergebnissen. Die WHO habe den Eindruck, dass die Gegenmaßnahmen das Virus allmählich eindämmten. Offenbar sei es zuletzt gelungen, Infizierte erfolgreich zu isolieren und sichere Begräbnisse durchzuführen, so Aylward. Um eine Fehlinterpretation auszuschließen, lässt die liberianische Regierung die Zahlen noch überprüfen. Doch derzeit sehe es so aus, als würde sich der positive Trend bestätigen.

Aylward: "Infizierte erfolgreich isoliert"Bild: Reuters/D. Balibouse

Insgesamt seien 13.703 Ebola-Infektionen registriert worden. Die Zahl der Todesfälle liege aktuell über 5000. Die Experten gehen von einer viel höheren Dunkelziffer aus.

Der Bedarf an Ebola-Hilfe in Liberia und auch in den Nachbarländern Sierra Leone und Guinea, wo das Ebola-Virus am schlimmsten wütet, sei anhaltend groß. Vor allem mangele es nach wie vor an medizinischem Personal. 19 von insgesamt 56 geplanten Behandlungszentren könnten derzeit nicht besetzt werden, weil die nötigen Helfer fehlten.

Helfer der Bundeswehr reisen in Ebola-Gebiete

Die Bundeswehr kann nach Angaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im November die ersten freiwilligen Helfer nach Westafrika entsenden. "Die Epidemie entwickelt apokalyptische Züge, sie hat Tausende getötet, zwingt Hunderttausende zur Flucht", so die Ministerin. Auf ihren Freiwilligen-Aufruf zum Kampf gegen die Ebola-Epidemie hätten sich Tausende in der Bundeswehr gemeldet. Bewerber mit den nötigen Impfungen und Fähigkeiten seien herausgefiltert worden. Ihre Lehrgänge zu ihrer Ausbildung seien Ende Oktober angelaufen. Auch eine Rettungskette stehe, falls einer der Freiwilligen erkranke und aus Afrika evakuiert werden müsse.

Seit Anfang Oktober habe die Bundeswehr bereits über 50 Tonnen medizinisches Material mit einer Luftbrücke in die betroffenen Gebiete transportiert. Weitere Ausrüstung für Isolierstationen in Westafrika stünde bereit. Auch ein Lazarett mit 50 Betten sei transportfähig, sagte die Ministerin. Derzeit werde geprüft, wie das Feld-Krankenhaus in die Pläne des Roten Kreuzes für die Region eingepasst werden könne.

Obama: "Wir wollen medizinisches Personal nicht entmutigen"

In den USA geht die Diskussion über den Umgang mit zurückkehrenden Ebola-Helfern weiter. "Wir wollen unser medizinisches Personal nicht entmutigen, an die Front zu gehen und zu helfen", sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. In mehreren US-Staaten wird darüber diskutiert, aus Westafrika heimkehrende Helfer aus Angst vor einer Verbreitung der Krankheit zu isolieren. Eine betroffene Krankenschwester hat dagegen protestiert.

Obama meinte, Ärzte und Krankenschwestern aus Afrika sollten zwar unter Beobachtung gestellt, aber nicht isoliert werden, solange sie keine Ebola-Symptome zeigten. Die US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hatte am Montag neue Quarantäneregeln zum Schutz vor Ebola veröffentlicht.

pab/mak (dpa, afp)

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