1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ebola-Notstand in Westafrika

31. Juli 2014

Angesichts der in Westafrika wütenden Ebola-Epidemie haben Liberia und Sierra Leone den Gesundheits-Notstand ausgerufen. Beide Länder kündigen verschärfte Maßnahmen gegen die Seuche an.

Gesundheitsbeamte in Sierra Leone ziehen ihre Schutzausrüstung an, um sich vor dem Ebola-Virus zu schützen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach Liberia hat auch Sierra Leone angesichts des schweren Ebola-Ausbruchs den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Präsident Ernest Bai Koroma wies seine Sicherheitskräfte an, enstprechende Anordnungen durchzusetzen. Ganze Gebiete im Osten des Landes werden unter Quarantäne gestellt, um das tödliche Virus unter Kontrolle zu bringen. Ähnliche Maßnahmen hat das Nachbarland Liberia bereits am Mittwochabend eingeführt. Sie sollen 60 bis 90 Tage gültig sein. Gesundheitsbeamte suchen von Haus zu Haus nach Ebola-Infizierten und isolieren sie. Das gilt auch für Passagiere in Flughäfen.

Mit einem Sofortprogramm im Volumen von 100 Millionen Dollar reagierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Das Ausmaß des Ebola-Ausbruchs und die damit verbundenen Risiken erfordern, dass die WHO und die betroffenen Länder ihrer Antwort eine neue Qualität geben", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf. Der gegenwärtige Ebola-Ausbruch in Westafrika sei beispiellos, warnte sie.
Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hat alle abkömmlichen Staatsbedienstete in einen 30-tägigen Zwangsurlaub geschickt. Den kommenden Freitag erklärte die Staatschefin zum Ferientag, an dem alle öffentlichen Gebäude desinfiziert würden. Zuvor hatte die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen Alarm geschlagen. Einsatzleiter Bart Janssens bezeichnete die Epidemie in der Zeitung "Libre Belgique" als "beispiellos". Sollte sich die Lage vor Ort nicht rasch verbessern, könnten bald weitere Länder betroffen sein.

Mehr als 729 Todesopfer

Das Ebola-Virus breitete sich in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria ausBild: DW

Seit Monaten breitet sich ein besonders aggressiver Ebola-Stamm in Westafrika aus. Mehr als 1300 Menschen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher infiziert, über 729 von ihnen starben. Betroffenen sind Guinea, Liberia und Sierra Leone, hinzu kommt ein erster Todesfall in Nigeria.

Das Ebola-Virus löst hämorrhagisches Fieber aus, das in einer Vielzahl von Fällen zum Tod führen kann. Medikamente dagegen gibt es nicht, doch steigert eine frühzeitige Behandlung die Überlebenschancen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich das Virus durch Körperflüssigkeiten.

Unterdessen teilte das US-Friedenscorps in Washington mit, dass 340 Freiwillige aus Guinea, Liberia und Sierra Leone wegen der Ebola-Epidemie abgezogen würden. Eine Sprecherin sagte, zwei Freiwillige seien mit Ebola in Berührung gekommen, nachdem sie mit einem inzwischen verstorbenen Infizierten Kontakt gehabt hätten. Sie seien aber bislang symptomfrei und stünden in einer Isolierstation unter medizinischer Aufsicht.

Das Friedenscorps ist eine unabhängige US-Behörde, die zur Verständigung zwischen US-Bürgern und Bürgern anderer Länder beitragen soll.

re/am/rb (rtr, afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen