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Uni Frankfurt behandelt Ebola-Kranken

2. Oktober 2014

Zum 2. Mal seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Afrika wird ein Patient nach Deutschland gebracht. Ziel ist die Uniklinik Frankfurt. In den USA werden werden bis zu 100 Kontaktpersonen des Ebola-Patienten beobachtet.

Universitätsklinikum in Frankfurt (Archivfoto Imago)
Universitätsklinikum in Frankfurt am MainBild: imago

Das hessische Sozialministerium teilte am Donnerstagabend mit, der Mann sei inzwischen transportfähig. Der Hessische Rundfunk berichtete, ein Flugzeug mit dem Kranken an Bord sei bereits unterwegs und werde in der Nacht in Frankfurt am Main landen. Die Isolierstation der Frankfurter Universitätsklinik sei darauf vorbereitet, den Helfer aus Afrika aufzunehmen.

Angaben zur Nationalität des Erkrankten und seinem Einsatzgebiet in Afrika machte Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) nicht. Er teilte lediglich mit, der Patient komme von außerhalb Europas..Im Laufe des Donnerstags war es mehrere Stunden unklar, ob der ernste der Zustand des Patienten einen Transport nach Deutschland zulassen werde.

Journal - Nachrichten

02:25

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Der Mann wäre der zweite Ebola-Patient, der in Deutschland behandelt wird. Am 27. August war ein Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der sich bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika infiziert hatte, ins Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf gebracht worden. Medienberichten zufolge stammt der Mann aus dem Senegal und hat sich in Sierra Leone mit dem Virus angesteckt.

Unterkunft des Ebola-Kranken in Dallas (Foto: Getty Images)Bild: Getty Images/Tom Pennington

USA: Ebola-Risiko bei 100 Personen

Nach der ersten Ebola-Diagnose in den USA überprüfen die Behörden im Bundesstaat Texas bis zu 100 Menschen auf eine mögliche Ansteckung mit dem Virus. "Aus einem hohen Maß an Vorsicht beginnen wir mit diesem sehr weiten Netz", teilte das texanische Gesundheitsministerium mit. Dem Nachrichtensender CNN zufolge hatte der Patient vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus mit "mehr als zwölf" Leuten direkten Kontakt.

Die Gesundheitsbehörden beobachten nun jene Menschen, mit denen diese Kontaktpersonen wiederum in Verbindung gestanden haben. Außerdem sollen all jene ausfindig gemacht werden, denen der Patient auch nur kurz begegnet ist. Symptome einer Erkrankung seien bei den überprüften Leuten bislang nicht festgestellt worden, berichtete CNN. Vier Angehörige des Patienten wurden angewiesen, als Vorsichtsmaßnahme ihre Wohnung nicht zu verlassen.

Der inzwischen schwer kranke Mann war vor etwa zehn Tagen aus dem westafrikanischen Liberia zum Besuch von Familienangehörigen in die USA eingereist. Dabei zeigte er nach übereinstimmenden Berichten keinerlei Anzeichen für eine Ebola-Erkrankung. Liberia und die westafrikanischen Nachbarstaaten Guinea und Sierra Leone sind von der Ebola-Epidemie besonders betroffen. Der Patient in Texas ist weltweit der erste Fall, bei dem ein Mensch sich in Afrika mit Ebola infizierte und dann außerhalb des Kontinents erkrankte. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen Nachbarn des Mannes, dieser habe in der liberianischen Hauptstadt Monrovia einer infizierten Frau geholfen und sich dabei offensichtlich angesteckt.

Der Fall wirft kein gutes Licht auf das Gesundheitswesen in den USA. Denn der Mann hatte wegen seiner Beschwerden schon am 25. September eine Klinik aufgesucht und auf Nachfrage der zuständigen Krankenschwester bejaht, gerade erst aus Afrika eingereist zu sein. Trotzdem wurde er wieder nach Hause geschickt, weil die Ärzte nach Angaben der Gesundheitsbehörden seine Unterleibsschmerzen und niedrigen Fieberwerte als typische Symptome einer "üblichen Virus-Erkrankung" werteten. Erst drei Tage später wurden die Beschwerden so schlimm, dass er erneut mit einem Krankenwagen in die Klinik gebracht und schließlich unter Quarantäne gestellt wurde.

Anzeichen für leichte Entspannung

Nach Angaben der WHO gibt es erstmals leichte Anzeichen für eine Besserung der Ebola-Situation in Westafrika. In Guinea, Liberia und Sierra Leone sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen die zweite Woche in Folge gesunken, teilte die Organisation in Genf mit. Grund für den Rückgang sei in erster Linie die Situation in Monrovia. In der vergangenen Woche sei in der Hauptstadt Liberias keine einzige Neuerkrankung gemeldet worden. Allerdings würden nicht alle Infektionen den Behörden mitgeteilt, hieß es weiter. Bis Ende September wurden insgesamt fast 7.200 Ebola-Fälle registriert, mehr als 3.300 Menschen starben.

wl/jj (dpa, afp, rtr)

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