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Ebola-Quarantäne sorgt für Engpässe

19. August 2014

In Westafrika steigt die Zahl der Ebola-Toten immer weiter. Um die Ausbreitung der Seuche zu stoppen, dürfen hunderttausende Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen. Ihnen fehlt es nun an Nahrungsmitteln.

Männer mit Schutzanzügen in Monrovia (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Ernährung von rund einer Million Menschen unter Quarantäne im Grenzgebiet zwischen Guinea, Liberia und Sierra Leone müsse sichergestellt werden, betonte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Deswegen werde das UN-Welternährungsprogramm (WFP) Hilfsflüge mit Nahrungsmitteln in die Region aufnehmen, kündigte die WHO an. Allein in Liberia will das WFP Lebensmittel an 400.000 Menschen liefern. In den von der Ebola-Epidemie betroffenen Regionen ist das örtliche Angebot an Nahrungsmitteln deutlich kleiner geworden, weil Bauern wegen gesperrter Straßen vielfach ihre Felder nicht erreichen können.

Hohe Dunkelziffer

Mittlerweile wurden auch ganze Städte zu Quarantänezonen erklärt, darunter Guéckédou in Guinea, Kenema und Kailahun in Sierra Leone sowie Foya in Liberia. Von den bisher offiziell gemeldeten 1229 Todesfällen seien 760 eindeutig als Folge einer Infektion mit dem Virus bestätigt, bei den anderen Fällen bestehe ein begründeter Verdacht, teilte die WHO mit. Die Genfer Organisation geht allerdings davon aus, dass die tatsächlichen Fallzahlen höher liegen, da vor allem in ländlichen Gebieten längst nicht alle Erkrankungen und Sterbefälle von den nationalen Gesundheitsbehörden registriert werden.

Liberia verhängte unterdessen eine nächtliche Ausgangssperre. Die Maßnahme diene dazu, Bevölkerungsströme zu kontrollieren, berichtete der staatliche Hörfunk. Die 17 aus einer Isolierstation in der Hauptstadt Monrovia geflohenen Ebola-Patienten wurden inzwischen aufgespürt. "Sie haben sich selbst gestellt", sagte Informationsminister Lewis Brown. Ihre Flucht hatte die Angst vor einer beschleunigten Ausbreitung des tödlichen Virus weiter geschürt.

Entwarnung in Berlin

Vorübergehend abgeriegelt: Jobcenter in Berlin-PankowBild: Reuters

Außerhalb von Westafrika bestätigten sich Ebola-Verdachtsfälle bisher nicht. In Berlin teilte die Universitätsklinik Charite mit, bei einer betroffenen Patientin seien alle Tests zum Nachweis auf Ebola negativ ausgefallen. Vermutlich habe die 30-Jährige eine Magen-Darm-Infektion. Die aus Afrika zurückgekehrte Frau habe sich zudem nicht in den Seuchengebieten aufgehalten. Sie war am Dienstag in einem Jobcenter der deutschen Hauptstadt zusammengebrochen, beim nachfolgenden Polizeieinsatz wurde das Gelände zeitweilig abgesperrt.

Die ersten Anzeichen von Ebola ähneln mit hohem Fieber und Kreislaufproblemen den Symptomen anderer Erkrankungen wie Grippe oder Malaria. Ebola ist aber weit weniger ansteckend als Grippe, das Virus wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeit eines Infizierten übertragen, die in Wunden oder Schleimhäute gelangt.

wa/ml (rtr, dpa, epd)

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