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Politik

Ebola-Virus erreicht Millionenstadt im Kongo

17. Mai 2018

Die Behörden in der Demokratischen Republik Kongo sind alarmiert. Erstmals gibt es einen bestätigten Ebola-Fall in der Hafenstadt Mbandaka. Es wird befürchtet, dass sich das Virus explosionsartig ausbreitet.

Ebola-Ausbruch im Kongo
Der Zugang zur Isolierstation eines Krankenhauses in Bikoro Bild: Reuters/J. R. N'Kengo

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die vor einer Woche erstmals über den neuen Ebola-Ausbruch im Kongo informiert hatte, ist besorgt. Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, es würden nun alle Menschen gesucht, mit denen der Infizierte in Mbandaka jüngst Kontakt hatte.

Auch die Nothilfeorganisation "Ärzte ohne Grenzen" schlägt Alarm. Mit dem bestätigten Fall in einer eng besiedelten Stadt mit 1,2 Millionen Bewohnern sei die Situation äußerst ernst und besorgniserregend geworden, sagte Notfallkoordinator Henry Gray. Im größten Krankenhaus von Mbandaka und in der Klinik von Bikoro hätten Teams von "Ärzte ohne Grenzen" Isolationszonen eingerichtet und Behandlungszentren aufgebaut.

Hunderte Ebola-Kontaktpersonen werden noch gesucht

Die zwei zuvor bestätigten Fälle waren im Bezirk Bikoro etwa 150 Kilometer von Mbandaka entfernt im Nordwesten des Landes festgestellt worden. Seit Anfang Mai wurden laut WHO 42 Menschen mit Ebola-Symptomen erfasst, von denen 23 Personen starben. Mehr als 500 Menschen, die Kontakt zu Ebola-Infizierten gehabt haben könnten, wurden von den lokalen Gesundheitsbehörden informiert und stehen unter Beobachtung. Hunderte mutmaßliche Kontaktpersonen müssen noch ausfindig gemacht werden.

Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums in Kinshasa bringen die ersten Kartons mit einem Impfstoff in gesicherte Räume Bild: Reuters/K. Katombe

Die WHO will noch in dieser Woche mit einer Impfkampagne in dem zentralafrikanischen Land beginnen. Man tue alles, um den Ausbruch einzudämmen, versprach Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga. Inzwischen seien 5400 Dosen eines experimentellen Impfstoffs im Land eingetroffen. Damit sollen vor allem Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen und Menschen, die mit Ebola-Patienten Kontakt hatten, geimpft werden. 

Aus Sorge vor einem Übergreifen von Ebola ins benachbarte Uganda messen Amtsärzte die Temperatur bei Passagieren am Flughafen Entebbe Bild: picture-alliance/dpa/XinHua/J. Kiggundu

Es ist der neunte Ausbruch der Ebola-Seuche in der Demokratischen Republik Kongo seit den 1970-er Jahren. In Westafrika starben im Verlauf der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie, die zum Jahreswechsel 2013/14 begann, etwa 11.300 Menschen in Guinea, Sierra Leone und Liberia. 

se/sam (kna, afp, dpa, epd)

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