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eCampus: Traum und Wirklichkeit

29. Mai 2002

Das Bundesforschungsministerium hat ein ehrgeiziges Projekt: Zwölf Hochschulen und Universitäten in Deutschland sollen "Notebook-University" werden. Die Brandenburgische Technische Hochschule Cottbus ist eine davon.

Die studentische Zettelwirtschaft soll ein Ende habenBild: Bilderbox

"Mit den mobilen Computern können die Studierenden ihre individuellen Projekte von jedem Ort aus voranbringen, gemeinsam Gruppenarbeiten koordinieren sowie auf dem Gelände der Universität kostenlos online gehen." So sieht es der Projektplan von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn vor.

Heiß begehrt

Rund 100 Universitäten und Hochschulen haben sich für das Projekt beworben - ausgewählt wurden zwölf: zehn in den alten und zwei in den neuen Bundesländern. Auch die Brandenburgische Technische Hochschule Cottbus setzt auf mobiles multimediales Lernen. In den kommenden anderthalb Jahren soll eine "Gesamtkonzeption e-learning" erarbeitet werden.

Mobiles Lernen - nichts als Zukunftsmusik?!

Mit ein wenig Phantasie tun sich ungeahnte Szenarien auf: Beispiel "Vorlesung in Theoretischer Physik": Alle Studenten und -innen haben ihr Notebook aufgeklappt. Wegnicken gilt nicht, denn gleich hat jeder vollauf zu tun.

Statt die Wandtafel mit leeren Formeln zu überziehen, schickt der Professor über das Funknetz des Hörsaals Übungsaufgaben, Grafiken und Experimente auf die Notebooks. Zu gefälligen Bearbeitung, versteht sich - die Ergebnisse werden sofort wieder zurückgeschickt.

Zurück zur Wirklichkeit: Finanzen

Die Technische Hochschule Cottbus verfügt bereits über ein drahtloses Netz im Hörsaalbereich, sie ist damit anderen Hochschulen meilenweit voraus. Auch eine interaktive Vorlesung ist denkbar - wenn denn alle Studierenden in absehbarer Zeit über ein Notebook verfügen.

Dies ist zwar das erklärte Ziel des Projekts "Notebook-University", aber die Mittel des Bundesforschungsministeriums reichen dafür nicht aus. Von den 5000 Studierenden in Cottbus wird nur jeder vierte an dem Projekt teilnehmen können. "600 Notebooks werden bezuschusst, weitere 400 müssen von den Studenten voll finanziert werden", verweist Professor Gerhard Lappus auf die engen finanziellen Spielräume.

Zurück zur Wirklichkeit: Nutzen

Wie denn unter diesen Voraussetzungen die Notebooks im Studieralltag sinnvoll genutzt werden können, wollte DW-WORLD wissen. Professor Lappus hofft da auf einen Domino-Effekt: Wenn einige Studierende mit Notebook zum Seminar kämen und andere nicht, dann würden diese vielleicht darüber nachdenken, ob sie nicht auch ...

Ein gravierenderes Problem seien allerdings die Pilotveranstaltungen im Rahmen des Projekts "Notebook-University": Zu diesen Seminaren besteht zu 100 Prozent Notebookpflicht. Wie dies zu bewerkstelligen sei, wenn es an der gesamten Hochschule nur 1000 Notebooks quer durch alle Fakultäten gebe, konnte der Professor auch nicht abschließend klären. (arn)

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