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Politik

Ministerrücktritte in Ecuador

28. April 2018

Entführungen, Ermordungen, Attacken: Weil die Sicherheit an der Grenze zu Kolumbien immer schlechter wurde, haben zwei ecuadorianische Minister ihren Rücktritt erklärt. Der Präsident hatte ihnen ein Ultimatum gestellt.

Ecuador Navas Zambrano Journalistenmorde Rücktritt
Innenminister Navas (l.) und Verteidigungsminister Zambrano bei einer Pressekonferenz Ende März, als die Regierung die Entführung der Journalisten bestätigteBild: imago/Agencia EFE

Innenminister César Navas und Verteidigungsminister Patricio Zambrano reichten ihren Rücktritt ein, wie mehrere südamerikanische Medien und die spanische Nachrichtenagentur EFE berichten. Die Morde an drei Journalisten an der Grenze zu Kolumbien Mitte April waren dafür der Auslöser. Präsident Lenín Moreno hatte den beiden Ministern eine Frist von zehn Tagen gegeben, um den der Morde verdächtigten ehemaligen Guerillero "Guacho" aufzuspüren. Diese Frist lief am Freitag ab.

Wegen der getöteten Journalisten starteten Ecuador und Kolumbien eine gemeinsame Militäroperation in der GrenzregionBild: Getty Images/AFP/Raul Arboleda

Gaucho ist der Anführer einer Gruppe von Ex-Guerilleros der kolumbianischen FARC, die sich dem Friedensabkommen von 2016 widersetzen. Ecuadors Militär schätzt, dass 70 bis 80 Rebellen der Gruppe angehören. Sie werden verdächtigt, Ende März drei Mitarbeiter einer ecuadorianischen Tageszeitung in Grenznähe entführt und später ermordet zu haben. Auch weitere Entführungen und eine Attacke auf ecuadorianische Soldaten, bei der vier Uniformierte ums Leben kamen, wird den FARC-Dissidenten angelastet. Bereits seit Jahresbeginn hat die Gewalt an der Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien deutlich zugenommen.

Menschen legen Blumen auf den Porträts der Journalisten nieder, als deren Ermordung bekannt wurdeBild: picture-alliance/AP/D. Ochoa

Familienangehörige der getöteten Journalisten hatten den Rücktritt der Minister gefordert. Auch Außenministerin Maria Fernanda Espinosa werden Versäumnisse im Zusammenhang mit dem aufsehenerregenden Mordfall vorgeworfen.

Offenbar wollten die FARC-Dissidenten die entführten Journalisten gegen in Ecuador inhaftierte Gesinnungsgenossen austauschen. Nach dem Mord erklärte Präsident Moreno, dass Ecuador nicht mehr als Gastgeberland für die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung Kolumbiens und der kleineren Guerillagruppe ELN zur Verfügung stehe.

ust/sti (epd, efe, laht.com)

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