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Politik

Ecuadors Vizepräsident droht Amtsenthebung

28. Oktober 2017

Die Luft für den ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas wird dünner. Wegen einer Korruptionsaffäre empfiehlt der Oberste Rechnungshof, ihn aus dem Amt zu entfernen. Wie entscheidet das Parlament?

Jorge Glas
Vizepräsident Jorge Glas unter wachsendem DruckBild: picture-alliance/dpa/D.Tapia

Die Ermittler werfen dem Politiker Jorge Glas vor, in einen Skandal um hohe Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe von Erdölfeldern im ecuadorianischen Amazonasgebiet verwickelt zu sein. Er sitzt bereits seit Anfang Oktober wegen anderer Korruptionsfälle in Untersuchungshaft, die mit Bauaufträgen des brasilianischen Konzerns Odebrecht in Ecuador im Zusammenhang stehen.

Manager von Odebrecht hatten der brasilianischen Staatsanwaltschaft erklärt, sie hätten in Ecuador über eine Million US-Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt, um staatliche Bauaufträge zu bekommen. Nach anderen Angaben soll Glas sogar Bestechungsgelder in Höhe von 16 Millionen Dollar angenommen haben. Das Parlament in Quito hob die Immunität von Glas inzwischen auf.

Glas bestreitet Vorwürfe

Gegenüber der Nachrichtenagentur afp sagte Glas Mitte Oktober, er sei das Opfer eines Racheaktes von Odebrecht. Und er beteuerte: "Ich habe niemals irgendein Verbrechen begangen." Der weitreichende Korruptionsskandal um Odebrecht hat auch in Mexiko, Peru, Panama and Venezuela führende Politiker ins Zwielicht gebracht.

Der linksorientierte ecuadorianische Staatspräsident Lenín Moreno nahm nach Bekanntwerden der Ermittlungen Abstand von Glas und entband ihn Anfang August von sämtlichen Regierungsaufgaben. Die beanstandete Erdöl-Ausschreibung stammt aus dem Jahr 2012, als Glas in der ersten Amtszeit des Präsidenten Rafael Correa Minister für Strategische Bereiche war. Correa war von 2007 bis 2017 an der Macht.

Proteste nach Präsidentschaftswahl

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Glas gilt als enger Vertrauter von Correa, der ihn weiter unterstützt und Präsident Moreno des "Verrats" bezichtigt. Moreno hatte sich von seinem einstigen Verbündeten Correa, der seine Wahl unterstützt hatte, distanziert und verspricht einen Regierungskurs mit mehr Transparenz.

kle/ml (dpa, afp)

 

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