1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ein Einpeitscher als Verteidigungsminister

2. November 2017

Der britische Verteidigungsminister Fallon hatte seine Finger nicht unter Kontrolle und musste gehen. Sein Nachfolger war bei den konservativen Tories bisher für die Fraktionsdisziplin zuständig.

Großbritannien Gavin Williamson Neuer Verteidigungsminister
Bild: Reuters/T. Melville

Der Tory-Politiker Gavin Williamson ist zum neuen Verteidigungsminister Großbritanniens ernannt worden. Premierministerin Theresa May bestimmte den 41-Jährigen zum Nachfolger von Michael Fallon, der am Mittwoch wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung zurückgetreten war.

Williamson war einst persönlicher Assistent des zurückgetretenen Premierministers David Cameron. Zuletzt hatte er bei den Tories den einflussreichen Posten des Einpeitschers ("Chief Whip") inne. Die Whips sollen für Fraktionsdisziplin bei wichtigen Abstimmungen sorgen. Gerüchteweise nutzen sie dafür auch Informationen über Verfehlungen von Abgeordneten, wie beispielsweise den Vorfall, über den Fallon nun gestolpert ist. Williamson sitzt seit 2010 für den mittelenglischen Wahlkreis South Staffordshire im britischen Unterhaus.

Michael Fallon verlässt Downing StreetBild: Reuters/P. Nicholls

Fallons Rücktritt ist der erste in einem seit Tagen andauernden Skandal um sexuelle Belästigung und Missbrauch im britischen Parlament. Er soll einer Journalistin vor 15 Jahren während eines Dinners mehrfach ans Knie gefasst haben. Premierministerin May hatte seinen Rücktritt als "gutes Beispiel" bezeichnet.

In den vergangenen Tagen war eine Reihe von Missbrauchsvorwürfen gegen britische Politiker laut geworden. Premierministerin May lud die Parteichefs für Anfang kommender Woche zu einem Treffen ein, um einen einheitlichen Beschwerdeweg für derartige Fälle festzulegen.

rb/gri (afp, ap, dpa)