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Ein graues Jahr für Daimler

10. April 2013

2012 war kein gutes Jahr für den Autobauer Daimler, er entging nur knapp einem Gewinnrückgang. Konzernchef Zetsche hat den Aktionären zu erklären, warum auch 2013 kein gutes Jahr werden wird.

Dieter Zetsche, CEO of Germany's Daimler AG with its Mercedes Benz car group smiles as he poses for a picture prior to the company's annual news conference in Stuttgart, February 9, 2012. REUTERS/Kai Pfaffenbach (GERMANY - Tags: TRANSPORT BUSINESS EMPLOYMENT)
Dieter Zetsche Jahresbericht Daimler AGBild: Reuters

"Daimler wird seine marktbezogenen Annahmen für das laufende Jahr überprüfen." Mit diesem Worten stimmte der Autokonzern Daimler auf seiner Hauptversammlung auf ein hartes Geschäftsjahr 2013 ein. Der Grund dafür liege in der gegenwärtigen angespannten Marktlage: "Aus den Märkten ist in den kommenden Monaten wenig Rückenwind zu erwarten."

Nachdem der Konzern seine Unternehmensziele für 2012 deutlich nach unten korrigiert hatte, musste Konzernchef Dieter Zetsche bereits im Februar eingestehen, dass das Unternehmen auch 2013 "nicht vom Fleck" kommen werde. In der wichtigen Autosparte, dem Kerngeschäft von Daimler, erwartet Zetsche sogar einen Rückgang beim Ergebnis vor Zins und Steuer.

In China abgehängt

Daimler will auf dem Markt der Oberklasse-Limousine an den bayerischen Konkurrenten BMW und Audi vorbeiziehen und sie bei Absatz und Gewinn 2020 überholt haben. Das Ziel ist aber in weite Ferne gerückt, denn besonders auf dem wichtigen chinesischen Markt fährt Daimler der Konkurrenz hinterher.

Daran ändern auch die auf den ersten Blick guten Verkaufszahlen nichts: Im ersten Quartal dieses Jahres hat Daimler mehr Fahrzeuge verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres. Der PKW-Absatz stieg um ein Prozent, der Verkauf von Bussen sogar um fast ein Viertel, genau um 23 Prozent. Bei LKW brach der Verkauf allerdings um sechs Prozent ein.

Daimler: vorsichtiger Ausblick trotz Absatzrekord

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Modelloffensive angekündigt

Bislang hatte Daimler für 2013 einen operativen Gewinn von 8,1 Milliarden Euro für 2013 als Ziel angepeilt. Auf der heutigen Hauptversammlung war davon keine Rede mehr. Dieter Zetsche versprach lediglich, dass die zweite Jahreshälfte besser laufen werde als die ersten sechs Monate. Um wieder "ganz nach vorne" zu kommen, werde Daimler bis zum Ende des kommenden Jahres vier Milliarden Euro einsparen und eine Modelloffensive starten, kündigte der Konzernchef an.

Für Konzernchef Zetsche persönlich läuft es auch nicht rund: Streit mit den Gewerkschaften und die unbefriedigenden Geschäftsaussichten überschatten seine Arbeit. Die Konsequenz: Statt wie erwartet um fünf Jahre wurde der Vertrag des fast 60-Jährigen im Februar lediglich um drei Jahre verlängert.

Daimler-Chef Dieter Zetsche steht in der KritikBild: Reuters

dk/ml (dpa/rtr)