Das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank ist jetzt in Frankfurt am Main eröffnet worden. Dass Krawalle die Eröffnungs-Feierlichkeiten überschatten, hätte Architekt Wolf D. Prix wohl nicht vermutet.
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Die neue Frankfurter Skyline
04:40
Die kühle, elegante Fassade des neuen Gebäudes der Europäischen Zentralbank (EZB) kann nicht über die schweren Krawalle vor seinen Türen in Frankfurt am Main hinwegtäuschen. Vor der feierlichen Eröffnung des Wolkenkratzers geraten militante Kapitalismuskritiker mit der Polizei aneinander. Die Bilanz: mehr als 220 Verletzte, brennende Barrikaden, Autos in Flammen, mehrere Festnahmen. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke gegen die Randalierer ein.
Doch nicht nur die hatte es auf die Straße gezogen: Zunächst demonstrierten 17.000 Menschen friedlich gegen die Politik der EZB in Frankfurt. Dass sein Gebäude auch politisch und ein Zeichen der Macht ist, wusste der österreichische Architekt Wolf D. Prix schon, bevor die Proteste eskalierten. Durch seinen Entwurf versuchte er, das Gebäude so zu schaffen, dass es nicht den Bezug zu den Menschen vor Ort verliert.
Frankfurt in Flammen
Massive Ausschreitungen zur offiziellen Eröffnung des neuen Sitzes der Europäischen Zentralbank. Eindrücke aus Frankfurt am Main.
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach
Es brennt
...und das nicht nur in unmittelbarer Nähe des neuen EZB-Gebäudes. Auch in der Innenstadt stehen Polizeiautos in Flammen. Die Feuerwehr wird an den Löscharbeiten gehindert.
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach
Im kleinen Rahmen
Die EZB hat ihre Feier zur offiziellen Eröffnung der beiden Glastürme im Frankfurter Ostend (im Hintergrund) gegenüber der ursprünglichen Planung aus Sicherheitsgründen deutlich heruntergestuft. Auch der Zugang der Presse zu dem Festakt wurde stark reglementiert.
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach
Skyline mal anders
Schon von Weitem sieht man, dass heute kein normaler Tag in der Main-Metropole ist.
Bild: Reuters/Staff
Gewalt gegen Polizisten
Demonstranten bewerfen Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Straßenbahnen mit Steinen.
Bild: Getty Images/DANIEL ROLAND
...und Gewalt durch Polizisten
Anhänger der banken- und kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung klagen, dass Polizisten unter anderem Tränengas gegen sie eingesetzt hätten.
Bild: Reuters/Michael Dalder
Schlagstöcke und Wasserwerfer
Auch die kamen zum Einsatz.
Bild: Getty Images/DANIEL ROLAND
Auge um Auge
Bei den Zusammenstößen gab es Verletzte auf beiden Seiten. Die Polizei nahm etwa 300 Menschen fest.
Bild: Reuters/Michael Dalder
Massenauflauf
Mehr als 10.000 Polizisten sind im Frankfurt im Einsatz - genauso viele Demonstranten werden erwartet.
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach
Blockade durch Blockupy
Die linksgerichtete Blockupy-Bewegung hatte Proteste angekündigt. Dass es aber so heftige Auseinandersetzungen geben würde, haben viele nicht erwartet.
Bild: Getty Images/Thomas Lohnes
Nichts geht mehr
Schon vor der Eröffnungsfeier hatte die Polizei mit Gittern und Stacheldraht eine weitläufige Sperrzone um das Gebäude errichtet. Nur Beschäftigte und Anwohner dürfen sie nach Ausweiskontrollen betreten. Der Betrieb der Busse und Straßenbahnen in der Innenstadt wurde weitgehend eingestellt.
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach
Ein Traum aus Glas
Zumindest, wenn es nicht brennt ringsherum. Der neue EZB-Hauptsitz verfügt über bis zu 2900 Arbeitsplätze. Der ursprünglich auf 850 Millionen Euro veranschlagte Kostenrahmen wurde auf 1,3 Milliarden Euro erweitert.