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Ein Herzensanliegen - Gauck besucht Israel

28. Mai 2012

Vor zwei Monaten hat Bundespräsident Gauck sein Amt angetreten. Während seines ersten Amtsbesuchs in Israel will er nun die engen Beziehungen zum jüdischen Staat unterstreichen.

Bundespräsident Joachim Gauck auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montagnachmittag seinen mehrtägigen Besuch in Israel begonnen. Am Dienstag trifft das deutsche Staatsoberhaupt in Jerusalem zunächst mit seinem Amtskollegen Schimon Peres zusammen. Es stehen aber nicht nur politische Gespräche an. Gauck besucht in Jerusalem unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem. Gauck will zudem Überlebende des Holocaust treffen.

Begleitet wird Gauck vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. Außerdem reist die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, Daniela Schadt, mit nach Israel. Am Mittwoch stehen dann "Gegenwart und Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen" auf dem Reiseprogramm. Geplant ist auch ein Besuch des Weizmann-Instituts für Wissenschaften und ein Essen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Eine Herzensangelegenheit

Im Bundespräsidialamt hieß es, der Besuch in Israel zwei Monate nach seinem Amtsantritt sei Gauck ein Herzensanliegen. Gauck wolle - "ein Zeichen der Solidarität mit Israel in schweren Zeiten" setzen und gleichzeitig das "nachhaltige Engagement" Deutschlands für den Aufbau eines Palästinenserstaates betonen.

Die palästinensischen Gebiete besucht der Bundespräsident zum Abschluss seiner Nahostreise. Er will eine mit deutschen Mitteln errichtete Mädchenschule eröffnen und in Ramallah mit Präsident Mahmud Abbas und Ministerpräsident Salam Fayyad politische Gespräche führen.

Warnung vor neuem Antisemitismus

Unmittelbar vor der Israel-Reise des Bundespräsidenten warnte der neue israelische Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, vor zunehmendem Antisemitismus in Deutschland und Europa. Antisemitismus und Rassismus seien eine große Gefahr, sagte Hadas-Handelsman.

Auch in Deutschland sei das Phänomen wieder aufgekommen und verbreitet, sagte der Diplomat insbesondere mit Blick auf die Debatte um ein Gedicht von Literaturnobelpreisträger Günter Grass. Der deutsche Schriftsteller hatte Israels Haltung im Atom-Konflikt mit dem Iran attackiert und Israel als Aggressor dargestellt. Dafür war er von vielen Seiten kritisiert worden, unter anderem von Bundesaußenminister Guido Westerwelle.

haz/nis (kna, dpa, afp)

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