Ein Kopfstoß für die Ewigkeit
26. September 2012
Es war nur ein kurzer Moment von vielleicht zwei Sekunden, doch er prägte seine gesamte Karriere: In der 110. Minute der Verlängerung im WM-Finale 2006 in Berlin gab Frankreichs Nationalheld Zinédine Zidane Italiens Marco Materazzi einen gezielten Kopfstoss gegen die Brust. Der italienische Innenverteidiger nahm das "Geschenk" gerne an und ließ sich spektakulär zu Boden fallen. Zidane wurde dafür vom Platz gestellt, und Italien wurde Weltmeister. Plötzlich schien es, als seien all die Erfolge in der Laufbahn von Zidane vergessen, wertlos. Tagelang gab es in Frankreichs Medien nur ein Thema: "Zizous" Ausraster.
Nun führt das weltbekannte Pariser Kunst- und Kulturzentrum Centre Pompidou Zidane seinen schlimmsten sportlichen Albtraum noch einmal ziemlich plastisch vor Augen: mit einer Bronzestatue seines Kopfstoßes. Das fünf Meter hohe Werk stammt aus der Hand des algerischen Künstlers Abdel Abdessemed, der die Plastik schlicht "Headbutt" (Kopfstoß) nannte. "Die Statue ist besonders, weil sie der Tradition widerspricht, nur besondere Erfolge darzustellen", sagte Alain Michaud, der die Veranstaltung organisiert. Im Centre Pompidou ist die Statue ab dem 3. Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich und soll dort noch bis Januar zu sehen sein.