1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Ein männliches NEIN zu Gewalt gegen Frauen"

26. November 2002

- Kampagne anlässlich des Internationalen Tages wider Gewalt gegen Frauen in Kroatien

Zagreb, 25.11.2002, RUNDFUNK UND FERNSEHEN KROATIENS, kroat.

Ungefähr zehn Männer aus dem öffentlichen Leben Kroatiens haben im Europa-Haus eine Kampagne vorgestellt. Diese Kampagne umfasst 16 Aktionstage wider Gewalt gegen Frauen. Die erwähnten Männer haben sich dazu bereit erklärt, öffentlich den Slogan der diesjährigen Kampagne "Ein männliches NEIN zu Gewalt gegen Frauen" zu propagieren. In Kroatien beteiligen sich an einer derartigen Kampagne erstmals Männer aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens – Politik, Journalismus, Theater, Medizin, Sport usw. Die 16-tägige Kampagne beginnt heute (25.11.) am Internationalen Tag wider Gewalt gegen Frauen und endet am 6. Dezember am Tag der Menschenrechte. An öffentlichen Plätzen in ganz Kroatien wird eine Unterschriftensammlung organisiert. Darin sollen Männer in einer Erklärung öffentlich jegliche Gewalt gegen Frauen verurteilen.

Innenminister Sime Lucin wies darauf hin, dass die Anzahl der angezeigten Gewalttaten gegen Frauen von Jahr zu Jahr steigt. Allerdings nicht weil es mehr Gewalt gibt. Vielmehr seien die Frauen besser aufgeklärt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie das Engagement der Gesellschaft habe sich verbessert. Ihm zufolge verzeichnet die Polizei im Tagesdurchschnitt 15 Fälle, bei denen Frauen Opfer von Gewalt in der Familie sind. Das heißt, alle anderthalb Stunden wird eine Frau in ihrem Heim angegriffen. In mehr als 50 Prozent der Fälle ist das Opfer der Gewalttat die Ehefrau und der Täter der Ehemann, in 20 Prozent der Fälle ist das Opfer die Tochter und der Vater der Täter. (...)

Davorko Vidovic, Minister für Arbeit und Sozialwesen, erklärte, sein Ministerium verfüge über ausreichende Geldmittel, um Aufnahmezentren für Frauen und Kinder, die der Gewalt in der Familie zum Opfer gefallen sind, zu finanzieren. Vidovic sagte vor Journalisten, es stelle für das Arbeitsministerium mit einem Etat von ungefähr 26 Milliarden Kuna (zirka 3,6 Milliarden Euro – MD) keinerlei Problem dar, Geld für die einzige geheime Zufluchtstätte, die es gibt, zur Verfügung zu stellen. Es könnte sogar ähnliche Zentren in den übrigen fünf Großstädten Kroatiens finanzieren. Damit bestätigte er die Ankündigung von Premier Ivica Racan, dass die Regierung künftig die Finanzierung der Tätigkeit des "Autonomen Frauenhauses in Zagreb" gewährleisten wird. Dieses Frauenhaus bietet Frauen eine sichere Zufluchtstätte, die Opfer von Gewalt sind. (...) (md)