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Katastrophe

Ein "mieser Tag" in Australien

10. Dezember 2019

Seit Oktober wüten die Wald- und Buschfeuer im Osten Australiens, 2,7 Millionen Hektar sind verbrannt. Seit Wochen ringen Millionen Menschen zwischen Brisbane und Sydney nach Luft. Und jetzt kommt es nochmal ganz dicke.

Australien Waldbrände | in Mangrove Mountain
Bild: picture-alliance/dpa/AAP/J. Piper

Es sei ein "sehr gefährlicher" Tag, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Hitze von mehr als 40 Grad herrscht in der ausgedörrten Region, dazu weht ein strammer Wind - es ist dieser Wettermix, der die ausgedehnten Brände im südöstlichen Australien weiter anfacht. Gesundheitsminister Richard Broome spricht von einem "miesen Tag".

Zudem besteht die ernste Gefahr, dass sich die Flammenfronten weiter auf die dichter besiedelten Gebiete zubewegen. Die Feuerwehr von New South Wales rechnet mit "schweren Bedingungen" und befürchtet, dass die Glut bis in die Vororte geblasen wird. Bereits seit mehr als zwei Wochen leidet die gesamte Ostküste unter dem Rauch, der längst nicht mehr nur alte und kranke Menschen belastet. In Verbindung mit der enormen Sommerhitze sind die Sorgen des Gesundheitsministers mehr als berechtigt.

Bild: Reuters/Imogen Brennan

Die Auswirkungen der gewaltigen Wald- und Buschfeuer sind nicht nur in der Atemluft zu spüren - auch die sonst so makellosen Strände spiegeln die Katastrophe: Weite Teile des Meeressaums sind von der Flugasche verschmutzt.

Bild: picture-alliance/dpa/ IFAW/M. Filinger

Vor allem aber leidet Australiens einzigartige Tierwelt. Experten befürchten, dass mehr als 2000 Koalas verbrannt sind - und noch viele weitere den Flammen zum Opfer fallen werden. Das Schicksal des australischen Symbols war Thema einer Anhörung vor dem Parlament in Canberra. Cheyne Flanagan, Direktorin einer Koala-Klinik in New South Wales, sagte: "Wir haben schon einige Brände hinter uns, aber so etwas gab es noch nie. Es ist furchtbar. Und der ganze Sommer steht uns noch bevor."

Bild: picture_alliance/dpa/AAP/J. Carrett

Die Millionenmetropole Sydney wartet bereits seit zwei Wochen mit einer apokalyptisch anmutenden Szenerie auf, mit zumeist orangerotem Tageslicht und einem beständigen Nebel aus Ruß und anderen Schwebstoffen. Angesichts einer weiteren dichten Rauchschicht warnt das Gesundheitsministerium erneut vor körperlichen Anstrengungen und empfiehlt den Menschen, möglichst in den Häusern zu bleiben und Türen und Fenster fest verschlossen zu halten: Die Luft sei "sehr schlecht".

Inzwischen ist vielen Bewohnern die Vorfreude auf das traditionell spektakuläre Silvesterfeuerwerk in Sydney längst vergangen. Zehntausende unterzeichneten eine Online-Petition, damit das Geld für das Spektakel besser denjenigen zugute kommt, die von den Bränden besonders hart getroffen sind - vor allem Bauern, Feuerwehrleuten und den Tieren.

rb/rk (afp, ap, dpa, rtr)

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