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Ein Moped und Blumen zur Begrüßung

13. September 2014

Mit einer Feier haben Deutsche und Portugiesen an die Ankunft des millionsten Gastarbeiters in Deutschland vor 50 Jahren erinnert. Am Köln-Deutzer Bahnhof war der Portugiese Armando Rodriguez de Sá empfangen worden.

Schauspieler stellen in Köln bei einer Feierlichkeit anlässlich der Ankunft des millionsten Gastarbeiters Armando Rodrigues de Sá vor 50 Jahren in Deutschland die Szene nach. (Foto: Henning Kaiser/dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Mit Blumenstrauß, einem Moped und Musik war Armando Rodriguez de Sá am 10. September 1964 am Bahnhof Köln-Deutz umjubelt begrüßt worden. Der Zimmermann war in die Bundesrepublik gekommen, um hier zu arbeiten. Wenige Monate davor hatte Deutschland ein Anwerbeabkommen mit Portugal geschlossen. Das Foto von Rodriguez de Sá wurde in ganz Deutschland bekannt und gilt als das Sinnbild des Gastarbeiters. Noch heute kann das Moped im Haus der Geschichte in Bonn bewundert werden.

Bild: picture-alliance/dpa

Aus Gastarbeitern wurden Freunde

Die Szene der Ankunft am Kölner Bahnhof stellten Schauspieler mit einer Attrappe der Moped-Marke Zündapp nach (Artikelbild oben).

Aus den portugiesischen Gastarbeitern seien längst Nachbarn und Freunde geworden, sagte der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Rothers von der SPD. "Und es ist heute der Normalfall und nicht die Ausnahme, dass Zugewanderte gleichberechtigt, selbstbewusst und kreativ am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und öffentlichen Leben teilnehmen", so Rothers weiter.

Der Enkel António Eduardo de Sá und die Kinder verfolgen gerührt die FeierlichkeitenBild: picture-alliance/dpa

Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), würdigte bei dem Festakt den Beitrag der früheren Gastarbeiter für die Entwicklung Deutschlands. Sie hätten "mit ihrer Arbeit auch geholfen, dass Deutschland ein Wirtschaftswunder erleben konnte", sagte sie.

Bei den Feierlichkeiten waren Familienangehörige des 1979 verstorbenen Rodriguez de Sá dabei. Sein Enkel, António Eduardo de Sá, dankte Deutschland im Namen der Familie. Sein Großvater habe immer gut über die Bundesrepublik gesprochen, sagte er dem Deutschlandfunk. "Er fühlte sich gut behandelt und hat oft betont, dass das Land perfekt organisiert sei", so Sá. Er sei überrascht, wie sehr sich die Deutschen mit den Themen Einwanderung und Integration beschäftigten, so der 44-Jährige weiter. Wie einst der Opa, war der Enkel mit dem Zug nach Köln gekommen, um an der Feier teilzunehmen.

chr/sti (dpa, epd, kna)

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