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Politik

Ein Pilot nach Eurofighter-Absturz tot

24. Juni 2019

Zwei Luftwaffenjets der Bundeswehr sind in Mecklenburg-Vorpommern abgestürzt. Nun herrscht Gewissheit: Einer der beiden Piloten überlebte das Unglück nicht. Rettungskräfte kämpften auch gegen Brände.

Deutschland Absturz Eurofighter in Mecklenburg-Vorpommern
Einer der Eurofighter während des Absturzes über der MüritzregionBild: picture-alliance/dpa/T. Steffan

Wie die Luftwaffe bestätigte, konnte einer der abgestürzten Piloten nur tot geborgen werden. Zunächst hatte die Polizei nur von dem Fund von Leichenteilen gesprochen. Der andere Pilot war zuvor von Rettungsmannschaften in 20 Metern Höhe in einer Baumkrone lebend gefunden worden. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben des Inspekteurs der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, gab es keine zivilen Opfer.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kündigte eine genaue Aufklärung des Unglücks an. "Heute ist der Tag der Trauer und des Schmerzes über den Verlust unseres Soldaten", sagte sie. Die Politikerin besuchte mit dem Inspekteur der Luftwaffe sowie Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) die Absturzstelle ohne Begleitung von Journalisten.

Das Großaufgebot an Feuerwehrleuten konnte die Brände binnen zwei Stunden löschenBild: Twitter/@Polizei_PP_NB

Nach Angaben der Luftwaffe waren die Maschinen - unbewaffnet - mit einem dritten Eurofighter für Luftkampfübungen unterwegs. Die beiden Kampfjets berührten sich gegen 14 Uhr (Ortszeit) in der Luft. Demnach beobachtete der dritte Pilot die Kollision und sah, wie zwei Fallschirme zur Erde schwebten. Ein Sprecher des Luftwaffengeschwaders in Laage sagte, beide Eurofighter-Piloten hätten den Schleudersitz betätigt.

Vor Ort löste der Absturz Waldbrände aus. Feuerwehren und Rettungskräfte der Region waren im Großeinsatz. Rund zwei Stunden nach dem Unglück konnten die Brände gelöscht werden, wie eine Sprecherin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte mitteilte. Ein Video des Radiosenders "Ostseewelle" zeigt Rauchsäulen über den beiden Absturzstellen.

Die Jets stürzten nördlich des Fleesensees in der Mecklenburgischen Seenplatte ab. Die beiden Absturzstellen sind rund zehn Kilometer voneinander entfernt. Nach Worten eines Sprechers des Landesinnenministeriums stürzte eines der beiden Flugzeuge in ein Waldstück, das andere ging an einem Waldrand zu Boden. Die Bürgermeisterin von Nossentiner Hütte, Birgit Kurth, sagte, ihre Gemeinde habe Glück im Unglück gehabt. Die Maschine sei gleich hinter der Ortschaft niedergegangen. Im Dorf habe man unter anderem auf dem Sportplatz und dem Friedhof Trümmer gefunden.

Das Polizei warnte per Twitter davor, durch die Kollision entstandene Trümmerteile zu berühren. Dies könnte gefährlich sein.

Trümmerteil eines abgestürzten Eurofighters auf einer WieseBild: Reuters/Nordkurier/P. Konermann

Beide Maschinen gehörten zum Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff", das in Laage bei Rostock stationiert ist. Es ist nach eigenen Angaben unter anderem für die Ausbildung aller Eurofighter-Piloten der Luftwaffe zuständig.

ust/gri (dpa, afp, Ostseewelle, Nordkurier, Luftwaffe, Polizei Neubrandenburg)