Das Weltraumjahr 2016 war geprägt von Höhen und Tiefen. Auf die erfolgreich beendete Rosetta-Mission folgte der Rückschlag für ExoMars. Macht nichts. Aufstehen, weitermachen - es gibt genug Anlass zur Freude!
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Das war das Raumfahrtjahr 2016
Ein spannendes Jahr für die Raumfahrt liegt hinter uns. Eine ESA-Sonde hat den Mars erreicht, und das Satellitennavigationssystem Galileo ist in Betrieb gegangen. Hier noch einmal die wichtigsten Momente.
Bild: Eumetsat
Ein Wächter im Weltall
Im Februar wurde der Erdbeobachtungsatellit Sentinel-3A in den Weltraum geschickt. "Sentinel" ist das englische Wort für Wächter - und genau das ist die Aufgabe des Satelliten: Er beobachtet die Umweltveränderungen auf unserem Planeten und funkt die Daten zur Erde. Mit im Paket: wunderschöne Bilder.
Bild: Eumetsat
Totale Sonnenfinsternis - zumindest in Asien
Am 9. März verdunkelte der Mond die Sonne und sorgte für eine totale Sonnenfinsternis - sichtbar in einigen Teilen Indonesiens und des Pazifikraums. Im September schob sich der Mond ein weiteres Mal vor die Sonne. Allerdings war er diesmal zu weit entfernt und damit zu klein, um die Sonne komplett zu verdecken. Das Ergebnis: eine ringförmige Sonnenfinsternis - auch schön.
Bild: picture-alliance/dpa/Kyodo
Marathon auf der ISS
Auf der internationalen Raumstation ISS war auch 2016 wieder viel los. Der britische Astronaut Tim Peake stellte sich im April einer besonderen sportlichen Herausforderung und lief einen Marathon im All. Peake schaffte die 42 km in 3 Stunden und 35 Minuten und sicherte sich damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde - in der Kategorie "Schnellster Marathon im All".
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Kleiner Merkur vor großer Sonne
Am 9. Mai ließ sich der kleinste aller Planeten bei seiner Wanderung zwischen Sonne und Erde beobachten - allerdings nur als winziger Punkt. Die Mini-Sonnenfinsternis dauerte siebeneinhalb Stunden. Der nächste Merkurtransit lässt sich erst 2029 beobachten - am besten mit einem Teleskop.
Jupiter aus Sicht von Juno
Die Raumsonde Juno schwenkte am 4. Juli in die Umlaufbahn des größten Planeten Jupiter ein. Seitdem sammelt Juno nicht nur fleißig Daten, sondern schickt auch schöne Fotos des Riesenplaneten zur Erde. Juno ist übrigens eine Öko-Sonde: Trotz der großen Entfernung zur Sonne läuft sie ausschließlich mit Solarstrom.
Bild: picture-alliance/newscom/NASA
Allein unter Männern
Die US-Amerikanerin Kathleen Rubins verbrachte den Sommer 2016 im All. Im Juli startete sie als 60. Astronautin ihre Mission auf der ISS. Sie blieb 2016 die einzige Frau im Weltraum. Samantha Christoforetti war 2014 als erste Italienerin zur ISS geflogen, und nun möchte auch Deutschland nachziehen: 2020 soll es die erste deutsche Astronautin geben.
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SpaceX hebt ab
Nach vielen missglückten Starts endlich ein Erfolg im September! Die Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX ist nicht nur erfolgreich gestartet, sondern erstmals auch wieder heil gelandet. Auf der ISS bereitet man sich derweil auf den Besuch vor: Bereits im August baute die Besatzung eine spezielle Tür zum Andocken für private Raumfähren.
Bild: picture alliance/AP Photo/J. Raoux
Das Ende von Rosetta
Bei so manchem Weltraumfan wird es im September Tränen gegeben haben: Rosettas letztes Stündlein hatte geschlagen. Die Raumsonde, die 2014 den Kometen Tschuri erreicht hatte und den Lander Philae auf dem Gesteinsbrocken abgesetzt hat, wurde gezielt auf Tschuri zu Fall gebracht und zerstört. Die gute Nachricht: Rosetta beendet ihre Mission äußerst erfolgreich.
Bild: picture-alliance/dpa/DLR
Schiaparelli kracht auf den Mars
Es war wohl eines der spannendsten Ereignisse im Orbit: Die Landung der Sonde Schiaparelli auf dem Mars. Am 19. Oktober sollte die Sonde auf dem roten Planeten landen. Das hat aber nicht geklappt: Stattdessen ist Schiaparelli gefallen und auf der Oberfläche zerschellt - die Mission ExoMars ist vorerst gescheitert. Ein Rückschlag für die ESA, aber: Neues Jahr, neues Glück!
Bild: picture alliance/dpa/ESA
Galileo - Konkurrenz für GPS
Die EU startete am 15. Dezember erste Dienstleistungen des Satellitennavigationssystems Galileo. Neben frei zugänglichen Diensten wie der Ortung und Navigation soll Galileo auch die Berg- und Seerettung erleichtern. Außerdem bietet Galileo einen verschlüsselten Service für Regierungsbehörden, der für Notfallsituationen wie terroristische Anschläge gedacht ist.
Bild: ESA
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Das vergangene Jahr war für viele Weltraumfans sehr emotional. Eine der großen Fragen sollte beantwortet werden: Gibt es Leben auf dem Mars? Die Sonde Schiaparelli sollte auf dem Mars landen und nach einer Antwort suchen - stattdessen krachte sie aus über 3000 Metern auf die Oberfläche des roten Planeten. Es war ein herber Rückschlag für die Mission ExoMars.
Ein paar Tränen flossen wohl auch beim Abschied von Rosetta - trotz des erfolgreichen Endes der Mission. Zwar stürzte auch diese Sonde auf ihr Forschungsobjekt, den Kometen "Tschuri". Dieser Absturz war allerdings gewollt, schließlich hatte Rosetta den Gesteinsbrocken lange begleitet und fleißig Daten und Fotos zur Erde gefunkt.
Besonders fleißig war auch der britische Astronaut Tim Peake während seines Aufenthaltes auf der ISS im Frühjahr: Er lief als erster Mann einen Marathon im Weltall. Der erste Mensch, der die 42 Kilometer an ein Laufband gegurtet in der Schwerelosigkeit gerannt ist, war 2007 die US-Astronautin Sunita Williams. Einen Eintrag im Guiness-Buch hat Peake sich trotzdem gesichert.
Wo wir gerade bei Frauen im All sind: Die Amerikanerin Kathleen Rubins war in diesem Jahr die einzige Frau im Orbit. Eine deutsche Astronautin hat es noch nicht gegeben. Noch nicht! In diesem Jahr haben sich mehr als 400 Frauen beworben, um 2020 als erste deutsche Astronautin den Weltraum zu erobern. Das wird aber auch Zeit!