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Politik

"Ein Schock für die ganze OSZE"

24. April 2017

Bundeskanzlerin Merkel hat die schnelle Aufklärung des Todes eines OSZE-Beobachters in der Ostukraine gefordert. Sein Fahrzeug war im Gebiet prorussischer Separatisten über eine Mine gefahren.

OSZE-Wagen (Archivfoto: picture alliance/Pacific Press/S. Nuzhnenko)
Bild: picture alliance/Pacific Press/S. Nuzhnenko

Die Konfliktparteien müssten sofort alles Erforderliche unternehmen, um zu klären, "wie es zu diesem tragischen Geschehen kommen konnte und wer dafür die Verantwortung trägt", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Dabei komme den von Russland unterstützten Separatisten, "die widerrechtlich und mit Gewalt Teile des ukrainischen Staatsgebiets besetzt halten, eine besondere Verantwortung" zu, betonte die Kanzlerin. 

"Der Tod eines Kollegen ist ein Schock für die ganze OSZE", schrieb Österreichs Außenminister Sebastian Kurz bei Twitter. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Kurz ist in diesem Jahr Vorsitzender der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

Panzer der Separatisten in Luhansk (Archivfoto)Bild: AFP/Getty Images/D. Dilkoff

Wie Kurz mitteilte, war ein Wagen der OSZE-Beobachtermission im ostukrainischen Rebellengebiet Luhansk über eine Panzermine gefahren. Ein Amerikaner starb, zwei weitere Mitglieder der Patrouille wurden verletzt. Unter ihnen befindet sich auch eine Deutsche. Ihre Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass.

Abseits der Hauptstraße?

Nach Angaben der ukrainischen Armee gab es während des Vorfalls keine Kämpfe in der Region. Beide Seiten hielten sich an den am 1. April in Kraft getretenen Waffenstillstand, versicherte das Militär auf Facebook.

Die Rebellen erklärten auf ihrer Website, das OSZE-Team sei von der Hauptstraße abgefahren und auf einer kleineren Straße unterwegs gewesen. Dies sei laut Mandat der Beobachtermission verboten. "Wir haben die OSZE-Mission wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass sie die Sicherheitsmaßnahmen befolgen soll."

Es ist das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Konflikts vor drei Jahren, dass ein OSZE-Beobachter in dem Land getötet wurde. Die OSZE beobachtet den Konflikt im Donbass zwischen ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten mit rund 600 Mitarbeitern.

wa/wo (dpa, rtr, afp)

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