Zum Internationalen Museumstag bieten zahlreiche Ausstellungshäuser in Deutschland besondere Veranstaltungen. Die Museen gewähren Einblick in ihre Arbeit und zeigen Exponate, die sonst verborgen bleiben.
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Mehr als 1.600 Museen in ganz Deutschland laden an diesem Sonntag, den 21. Mai, zu besonderen Aktionen ein. Insgesamt werden am Internationalen Museumstag mehr als 4.000 Sonderführungen, Workshops, Aktionen und Vorträge angeboten. Besucher können einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Arbeit der Museen kennenlernen - oft bei freiem Eintritt.
Auch ernste Themen anpacken
"Spurensuche. Mut zur Verantwortung!" lautet das Motto in diesem Jahr. "Dabei soll es auch um Themen wie Verfolgung, Flucht und Gewalt gehen", erklärt Sylvia Willkomm vom Deutschen Museumsbund. In Berlin gibt es dazu etwa kostenlose Stadtführungen mit Themen wie: Zeugnisse der NS-Zeit in Schöneberg oder: Jüdische Geschichte in Berlins Mitte. Alle Aktionen und Veranstaltungen der Museen in Deutschland sind über einen zentralen Internet-Auftritt zu finden.
Deutschland mit Extratermin
Zehn deutsche Museen, die Sie kennen sollten
Ob moderne Kunst, altes Handwerk oder neuste Handy-App: Das und viel mehr bieten die über 6500 Museen in Deutschland. Zum internationalen Museumstag stellen DW-Kulturredakteure ihre zehn Lieblingsmuseen vor.
Bild: Museum Frieder Burda
Internationaler Museumstag in Deutschland
Manchmal ist schon die äußere Hülle faszinierend, bei anderen Museen sind es die Schätze im Inneren. Um das breite Spektrum der Museumsarbeit weltweit hervorzuheben gibt es seit 1978 jährlich den Internationalen Museumstag. Viele Ausstellungshäuser begleiten den Tag mit Vorträgen oder Sonderführungen. Die Redakteure von DW Kultur habe 10 deutsche Museen herausgepickt, die einen Besuch wert sind.
Bild: picture-alliance/Eibner-Pressefoto
Museumsinsel Hombroich
Kunstexperten zählen die Museumsinsel Hombroich in der Nähe von Neuss zu den Top Ten der deutschen Museen. 10 Pavillons von Ervin Heerich kann man sich anschauen, wenn man an frischer Luft über das 72 Hektar große Areal spaziert. Die Pavillons sind autonome Kunstwerke, begehbare Skulpturen, die Kunstwerke aus zwei Jahrtausenden und verschiedener Kulturen beherbergen. (Sabine Oelze)
Bild: Stiftung Insel Hombroich/Fotograf / Tomas Riehle, Bergisch Gladbach
Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
Eine Eintrittskarte gibt es nicht. Dafür eine Bordkarte, mit der man einen Auswanderer auf der Reise begleitet - wie die jüdische Ärztin Hertha Nathorff, die vor den Nazis in die USA flüchtete. Via Chipkarte können an nachgestellten Stationen Infos abgerufen werden - von der Mole in Bremerhaven bis zur New Yorker Central Station. Eine Reise, die unter die Haut geht. (Susanne Spröer)
Bild: Auswandererhaus Bremen/Foto: DW/S. Spröer
Museum Folkwang in Essen
Ein kunstvoller Museumsbau, der nicht nur hochkarätige Kunst einlädt, sich spannend zu präsentieren. Hier fühlen sich Besucher willkommen: Das Essener Museum ist eines der ersten, dass keinen Eintritt mehr nimmt. Die Folge: ein lebendiger Museumskosmos, in dem auch Kinder was erleben können. Ganz aktuell sind hier die riesigen Fotoarbeiten von Thomas Struth zu entdecken. (Heike Mund)
Bild: Thomas Struth
Freilichtmuseum Klockenhagen
Lust auf einen Museumsbesuch bei schönem Wetter? Das Freilichtmuseum in Klockenhagen an der Ostsee ist dazu bestens geeignet. Man kann zwischen alten Bauernhäusern spazieren gehen und bekommt im Inneren der Katen Eindrücke vom Alltagsleben in Mecklenburg-Vorpommern der vergangenen Jahrhunderte. Sehr schön auch: Der Dorfladen, wie früher mit Bonbongläsern und Blechspielzeug. (Klaudia Prevezanos)
Bild: Imago/alimdi
Alte Nationalgalerie in Berlin
Es ist natürlich Hochkultur! Bei manchen ist das inzwischen ja fast schon ein Schimpfwort. Aber die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel ist einsame Spitze. Wunderbare Räume. Großartige Gemälde. Eine tolle Atmosphäre. Weite Säle und intime Kabinette - all das bietet die Alte Nationalgalerie. Zum Verweilen und träumen. Ein Hoch auf dieses Haus voller Hochkultur! (Jochen Kürten)
Bild: Fotolia/mkrberlin
Kolumba Museum in Köln
Das Kunstmuseum des Erzbistums Köln wurde 2007 an neuem Ort nach den Plänen des Architekten Peter Zumthor wiedererbaut. Pläne, die romanische Mauerreste und die Ruine der spätgotischen Kirche St. Kolumba miteinschlossen. Das Diozäsanmuseum präsentiert Schätze aus 2000 Jahren abendländischer Kultur, die einzigartig mit der Architektur zusammenklingen. Am schönsten: der hohe Ruheraum. (S. Peschel)
Bild: Kolumba, Köln/Helene Binet
Haus der Geschichte in Bonn
Es ist immer wieder spannend, wie plastisch und hautnah das Museum die deutsche Zeitgeschichte von 1945 bis heute darstellt. Ein Stück Mauer, alte Autos, eine Jukebox oder eine Dönerbude: Das ist Zeigeschichte zum Anfassen. Außerdem bietet das Haus Führungen durch den ehemaligen Kanzlerbungalow, den Bundesratssaal und das Palais Schaumburg an. (Suzanne Cords)
Bild: Imago/S. Spiegl
Museum für Kommunikation in Berlin
Wie war das gleich, als E-Mail und Whatsapp noch nicht unseren Alltag bestimmten? Als man Informationen noch mit analogen Mitteln übertragen musste? Im Berliner Museum für Kommunikation kann man das erleben. Ein Besuch wie eine Zeitreise - von Rauchzeichen bis zu Robotern. Das Beste: die interaktiven Installationen. Oder wo sonst kann man heute noch eine Rohrpost verschicken? (Patricia Szilagyi)
Bild: Museum für Kommunikation Berlin
Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM)
Von der Ölmalerei bis zur App, von der klassischen Komposition bis zum Sampling: Das ZKM vereint alle Formen der Gegenwartskunst. Im ehemaligen Munitionsfabrikgebäude ist eine faszinierende und weltberühmte Experimentierstätte entstanden, die Forschungsinstitute und Museen vereint. Wie einst das Weimarer Bauhaus, das verschiedene Kunst- und Handwerksparten zusammenbrachte. (Julius Schmitt)
Bild: picture-alliance/dpa
Die Sammlung von Frieder Burda in Baden-Baden
Das Gebäude ist perfekt ausgestattet, die wechselnden Ausstellungen aus der Sammlung des Verlegers Frieder Burda sind einzigartig. Die Sammlung umfasst rund 1000 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst - Gemälde, Skulpturen, Objekte, Fotografien und Arbeiten auf Papier. Sie zählt zu den bedeutendsten und qualitativ wertvollsten privaten Kunstsammlungen Europas. (Courtney Tenz)
Bild: Museum Frieder Burda
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Mehr als 145 Länder mit rund 35.000 Museen nehmen jährlich am Internationalen Museumstag teil. Ziel ist es, auf die thematische Vielfalt der Museen weltweit aufmerksam zu machen. Allein in Deutschland gibt es mehr als 6.500 Museen. Während der Aktionstag in anderen Ländern bereits am Donnerstag, den 18. Mai stattfand, zelebrieren ihn Deutschland, Österreich und die Schweiz erst am Sonntag. "Wir nutzen das Wochenende, um möglichst viele Besucher ansprechen zu können", erklärt Sylvia Willkomm vom Deutschen Museumsbund.